Ausstellungsarchiv bis 2020

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DENISE MORIZ und JÖRG MANDERNACH „pas de deux“ im Stadtmuseum Hüfingen

Unter dem vielversprechenden Titel „pas de deux“ stellen ab dem 9. Oktober 2020 Denise Moriz und Jörg Mandernach im Stadtmuseum für Kunst und Geschichte aus. Jörg Mandernach wurde 1963 in Saarbrücken geboren und studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Moritz Baumgartl, Wolfgang Gäfgen und Roland Winkler. Seit 1999 ist er Dozent an der Kolping Kunstschule Stuttgart. Mehrere Lehraufträge an Hochschulen, unter anderem an der Kunstakademie in Stuttgart und der Hochschule der Bildenden Künste Saar, ergänzten seinen eigenen künstlerischen Weg. Seit über zwanzig Jahren erforscht Mandernach die Möglichkeiten, Zeichnung und Malerei über die Fläche hinaus in den Raum hin zu erweitern. Seine aktuell vorherrschenden Motive umkreisen die Frage nach Wahrnehmung und Wandelbarkeit von Identität und der damit einhergehenden Metamorphosen. Denise Moriz, geboren 1959 in Lörrach, studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Moritz Baumgartl und Paul Uwe Dreyer. Im Stadtmuseum Hüfingen wird sie Auszüge einer umfangreichen Portraitserie in Aquarell auf Büttenpapier zeigen, in der sie sich mit bekannten und unbekannten Persönlichkeiten des zeitgenössischen und nicht ganz zeitgenössischen Lebens auseinandersetzt. Die Aquarelle entstanden vor allem im Lockdown – in der Zeit der Isolation verband sich die Künstlerin virtuell mit Menschen, denen sie immer schon begegnen wollte. Denise Moriz ist in der Region keine Unbekannte: Ende der 1990er Jahre war sie als Kunsterziehern am Otto-Hahn-Gymnasium in Furtwangen tätig und stärkte das Interesse zahlreicher Schülerinnen und Schüler für die Bildende Kunst, darunter die heutige Kuratorin des Stadtmuseums für Kunst und Geschichte Hüfingen, Ariane Faller-Budasz. Das Künstlerpaar lebt und arbeitet in Ludwigsburg. Die Vernissage findet am Freitag, dem 09.10.2020, um 19:30 Uhr im Foyer der benachbarten Stadthalle statt. Aufgrund der aktuellen Auflagen des Infektionsschutzes wird um Anmeldung an anmeldung@stadtmuseumhuefingen.de gebeten. Die Einführung spricht Kuratorin Ariane Faller-Budasz, für eine musikalische Performance zeichnen Jörg Mandernach (E-Gitarre, Kinderinstrumente, Fundstücke) und Dirk Milchraum (Schlagzeug, Küchengeschirr) verantwortlich. DENISE MORIZ/JÖRG MANDERNACH pas de deux 09.10.2020 – 10.01.2021 Vernissage: Fr, 09.10., 19:30 Uhr im Foyer der Stadthalle, bitte anmelden: anmeldung@stadtmuseumhuefingen.de Einführung: Ariane Faller-Budasz, Kuratorin Musik: Dirk Milchraum (Schlagzeug, Küchengeschirr) und Jörg Mandernach (E-Gitarre, Kinderinstrumente, Fundstücke) Führung: So, 08.11., 15 Uhr

“Papier dreidimensional”

Der Rottweiler Künstler Josef Bücheler und die Freiburger Künstlerin Anja Kniebühler beschäftigen sich beide auf unterschiedliche Weise mit dem spannenden und komplexen Werkstoff Papier. „Meine Arbeiten entstehen spontan in der Auseinandersetzung mit dem Material“, erläutert Bücheler, der seine Werke in Hüfingen unter dem Titel ‘Papier dreidimensional’ präsentiert. „Das Material wird mitbestimmend für die räumliche Form, für Inhalt und Aussage meiner Objekte. Materialität und Immaterialität bilden die Pole meiner Arbeit.“ Papier, bunte Zeitungen, Weidenzweige, Seil, Leim, Grafit, Erde und Asche bilden die Ausgangspunkte seiner Werke, die, nicht zuletzt aufgrund ihrer formalen Reduktion und der Verwendung von sogenannten „armen“ Materialien, oft der Arte Povera zugeordnet werden. Josef Bücheler wurde 1936 in Wiesbaden geboren. Einer Lehre als Tapezierer und Polsterer in der großväterlichen Werkstatt schloss sich eine Ausbildung zum Kunstglaser und Glasmaler an. Zeichnen und Schrift lernte Bücheler währenddessen in der Werkkunstschule Wiesbaden bei Johannes Boehland. Von 1959 bis 1962 absolvierte er ein Noviziat in der Benediktinerabtei St. Matthias, Trier. 1974 bis 1999 arbeitete er als Lehrer für Werken und Technik an der Maximilian-Kolbe-Schule in Rottweil. Arbeitsaufenthalte als Bildhauer und Lehrer im Entwicklungsprojekt Shanti-Dipshikha in Bangladesch prägten Josef Büchelers künstlerisches Schaffen. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Erich-Heckel-Preis des Künstlerbundes Baden-Württemberg im Jahr 1996, dem Kunstpreis der Stadt Donaueschingen 2011 und dem Preis der Kulturstiftung Rottweil 2016.

“Offensichtlich Papier “

„Mit meinen Arbeiten möchte ich an die Grenze der Wahrnehmung gehen“, sagt die 1967 in Freiburg geborene Malerin und Zeichnerin Anja Kniebühler. „Ich möchte nicht Wirklichkeiten abbilden, sondern dazu einladen, Assoziationen gleichzeitig zur eigenen Innen- und Außenwelt zu schaffen.“ ‘Offensichtlich Papier’ lautet ihr Ausstellungstitel – klar, unumwunden und deskriptiv, doch fordert er zugleich subtil dazu auf, das nicht Offensichtliche in ihrem Werk zu entdecken. Kniebühler arbeitet mit Ölfarbe, Tusche, Aquarell und unterschiedlichen Nadeln. Mittels der Letztgenannten erweitert die Künstlerin durch das scheinbare Zerstören des Papiers ihre Formensprache und erzeugt ein sich aus der Fläche erhebendes Relief, das sich abhängig Lichteinfall verändert und neue Bildräume schafft. Anleihen und Orientierungspunkte ihrer Bildsprache findet sie in der Pflanzen- und Tierwelt sowie in Alltagsgegenständen.

Hermann Sumser: Winterreise durch die südliche Baarlandschaft

11.10.2019 – 12.01.2020 Eröffnung am Fr, 11.10. um 19 Uhr Einführung: Hermann Sumser Musik: Anita und Ralf Widmaier, Klarinette und Piano Ausstellungsführung mit Hermann Sumser: So, 24.11.2019, 15 Uhr Führungen und Workshops für Kinder/Jugendliche auf Anfrage Stadtmuseum Hüfingen, Nikolausgässle 1, 78183 Hüfingen, Tel.: 0771/8968479 & 0172/7210778 geöffnet sonntags von 14 bis 17 Uhr & nach Vereinbarung www.stadtmuseumhuefingen.de „Winterreise durch die südliche Baarlandschaft“ – das Stadtmuseum Hüfingen zeigt Fotografien von Hermann Sumser Fotografie: Winterliche BaarDas Bewusstsein der Bevölkerung Hüfingens und der Region für die spannende Geschichte Hüfingens zu wecken und zu vertiefen ist seit Jahrzehnten ein Anliegen des in Hausen vor Wald lebenden Architekten Hermann Sumser. So leitete er nicht nur den Umbau und die Einrichtung des Hüfinger Stadtmuseums, sondern wirkte auch lange Zeit im Vorstand des Förderkreises Stadtmuseum Hüfingen mit und konzipierte eigene Sonderausstellungen wie „Hüfinger Ansichten“ im Jahr 1994, oder „Die Vorderstadt“ im Jahr 2008. Anlässlich seines 75sten Geburtstages widmet ihm nun das Museumsteam um Vorsitzenden Joachim Seidel und Kuratorin Ariane Faller-Budasz vom 11.10.2019 bis zum 12.01.2020 eine Ausstellung, die Sumsers Leidenschaft für die Landschaft der Südbaar, aber auch für das Medium der Fotografie zum Ausdruck bringt. „Mir selbst“, so Hermann Sumser „stehen, neben wenigen digitalen Bildern, viele noch analog fotografierte Dias zur Verfügung, die auf den Spaziergängen mit meiner Frau nach und nach entstanden sind. Auffallend ist dabei, dass ich eine gewisse Vorliebe für Winterlandschaften in der südlichen Baar hatte, so dass das Thema der geplanten Ausstellung schnell gefunden war – ganz im Gegensatz zur aufwändigen Arbeit der Sichtung, Auswahl und Strukturierung des Materials.“ So konzipierte Sumser eine fotografische Winterreise durch die südliche Baar, die, in mehrere Stationen gegliedert, den Museumsbesuchern eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik ermöglicht. Die Blickwinkel sorgfältig ausgewählt und teils stark reduziert komponiert, zeigen die Fotografien jedoch stets auch den persönlichen Blick Hermann Sumsers auf das Gesehene und fungieren als visuelle Erzählungen der vor Ort erlebten Eindrücke. „Beispielsweise im Donauried bei Neudingen“ berichtet er „war es ein ganz besonderer Wintertag mit einem Hauch von Schnee und der Ankunft von zahlreichen Graugänsen, die mich wie in einem Rausch zum Fotografieren drängten. Im Gegenüber am Nordhang des Fürstenberges war es ein inzwischen seltener, wenn nicht gar letzter Reichtum an Schnee, der die Abhänge bedeckte und die Sträucher und Bäume verzauberte. Eine Fahrt von Behla über Hausen vor Wald ins obere Wutachtal bis unterhalb Eschach lieferte zahlreiche Motive von Scheunen und Schöpfen in unterschiedlichen Grautönen in der weißen Schneelandschaft.“ So ergaben sich sieben Stationen seiner Baaremer Winterreise, die Sumser mit Texten zu geologischen und geschichtlichen Hintergründen der fotografierten Landschaften ergänzt hat. Hermann Sumser wurde 1944 in Hüfingen als jüngstes von sieben Kindern des bekannten Arztes und Naturschützers Dr. Erwin Sumser geboren, der ebenfalls umfangreiche Fotosammlungen zur Baaremer Landschaft, vor allem zur Pflanzenwelt des Hüfinger Waldes und anderen Naturschutzgebieten, schuf. Zur Eröffnung der Ausstellung, am Freitag, dem 11.10.2019, um 19 Uhr, findet ein kurzer Werkvortrag von Hermann Sumser statt. Das Duo Anita und Ralf Widmaier, Klarinette und Piano, wird speziell für diesen besonderen Anlass ein Stück aus Franz Schuberts Liederzyklus „Winterreise“ intonieren.

Sr. M. Pietra Löbl OSF: zwischen Gestalten und Zulassen – Lebensspuren Heinrich Graf: Zeit-Raum

Eröffnung am Fr, 17.05. um 19 Uhr Einführung: Ariane Faller-Budasz, Kuratorin Musik: 3Baar, Panflöte, Gitarre, Cajon und Schlagwerke
Sr. M. Pietra Löbl OSF: „Kein Maß kennt die Liebe“, 2016 (© Sr. M. P. Löbl)
Mit elementaren Fragen nach dem menschlichen Sein und Tun sowie dem Stellenwert der Bildenden Kunst im alltäglichen Leben beschäftigt sich die kommende Ausstellung des Stadtmuseums für Kunst und Geschichte Hüfingen, die am Freitag, dem 17.05.2019, um 19 Uhr eröffnet werden wird. Sr. M. Pietra Löbl OSF, Bildende Künstlerin und Franziskanerin aus dem Kloster Sießen, und Heinrich Graf, Bildender Künstler aus Eisenbach im Hochschwarzwald, werden ihre Arbeiten in den Räumen des Museums zeigen und einander gegenüberstellen. Sr. M. Pietra Löbls Werke erzählen, stets vom Material ausgehend, vom Leben, von Prozessen der Veränderung, des Wachsens und des Schwindens, von kontemplativer Beobachtung und Stille. Die Zeit, essentielles Element ihres Schaffens, versinnbildlicht Sr. M. Pietra Löbl in ihren Arbeiten mittels subtiler, konzentrierter Interventionen wie Installationen aus langsam auf Papier fallenden Wassertropfen, Objekten aus Blütenblättern, die ihre Form und Ausdehnung durch Trocknung und Verwelken verändern, durch gezielt gewählte, ins Material gewebte Worte oder Hauchspuren, die sich, einmal initiiert, verselbstständigen und über Jahre weiterentwickeln. Mit diesen „Lebensspuren“ erforscht Sr. M. Pietra Löbl in ihrem Ausstellungsbeitrag die Grenze zwischen der gestaltenden Einflussnahme des Bildenden Künstlers und dem Zulassen des zufällig Entstehenden, das sich aus sich selbst heraus entwickelt.
Heinrich Graf: aus „Zeit-Raum“, 2016 – 18 (© H. Graf)
Heinrich Graf thematisiert in seinem Projekt „Zeit-Raum“ den Prozess der künstlerischen Bildfindung. Die Überprüfung und Dokumentation von stets aktuellen malerischen und zeichnerischen Themen wie Linie und Fläche nimmt einen wichtigen Teil seiner Arbeit ein. Sowohl architektonische und figurative Einflüsse als auch gegenstandslose kompositorische Untersuchungen reflektieren zeitliche Abläufe und Dimensionen sowie die daraus resultierende Veränderung von Wahrnehmung und Darstellung. Zwei Jahren arbeitete er an einem Konzept, diese Vorgänge durch das tägliche Erstellen von drei Bildmodulen sichtbar zu machen. Die bisher entstandenen Module werden nun im Hüfinger Stadtmuseum als Potenziale möglicher Entscheidungen zu sehen sein. Unter anderem werden sie in einem begehbaren 2 x 2 x 2 m großen Kubus – einem “Bildraum” im doppelten Sinn – sowie als sequentielle Projektion gezeigt werden. Die einführenden Worte spricht Kuratorin Ariane Faller-Budasz. Das Trio 3Baar umrahmt die Veranstaltung mit Panflöte, Gitarre, Cajon und Schlagwerken. Am darauffolgenden Sonntag ist das Stadtmuseum Hüfingen im Rahmen des Internationalen Museumstages von 11 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Von 14 bis 15:30 Uhr wird in Kooperation mit der Städtischen Kunstschule Donaueschingen ein Kunst-Workshop für Kinder und Jugendliche angeboten Von 14:30 Uhr bis 15:30 Uhr findet eine Ausstellungsführung statt.

 

GEWACHSENE KONSTRUKTIONEN: ELISABETH BEREZNICKI | UTE LITZKOW | CAROLA FALLER-BARRIS | KATRIN GÜNTHER

09.02. – 05 .05 .2019 Unter dem Titel „gewachsene Konstruktionen“ werden gleich vier künstlerische Positionen zu sehen sein: aus Berlin die Künstlerinnen Katrin Günther und Ute Litzkow, aus Freiburg die Künstlerinnen Elisabeth Bereznicki und Carola Faller-Barris.
Elisabeth Bereznicki: Lichtobjekt “Lucius“ (© Elisabeth Bereznicki)
Elisabeth Bereznicki, geboren 1953 in Warschau und Absolventin der dortigen Kunstakademie, setzt sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit der Welt der Dinge auseinander. Basierend auf traditionellen Genres wie dem Stillleben überprüft und hinterfragt die Künstlerin bildimmanente Gesetzmäßigkeiten wie Proportion, Maßstäblichkeit und Perspektive. Neben Ölmalereien zeigt sie in der Ausstellung im Stadtmuseum Hüfingen aus unterschiedlichen Epochen und Stilen des Designs entlehnten Lampen und Leuchten fusionierte Lichtobjekte. Seit 2000 ist Elisabeth Bereznicki Dozentin im Fach Malerei an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und seit 2010 Mitglied im Künstlerbund-Baden Württemberg. Stipendien, Arbeitsaufenthalte und Ausstellungen führten sie unter anderem nach Paris und Lagos (Nigeria).
Carola Faller-Barris: Bag Lady (© Carola Faller-Barris)
Carola Faller-Barris wurde 1964 in Freiburg geboren und studierte bildende Kunst und katholische Theologie an der Johannes-Guttenberg-Universität in Mainz. In ihrem Schaffen steht das Thema „Verwandlung/Metamorphose“ im Zentrum, das die Künstlerin anhand von Gehäusen in Zeichnungen und plastischen Objekten erforscht. „Innere Befindlichkeiten und Prozesse, die sich im Spannungsfeld von Abkapselung und Öffnung, Bleiben und Aufbrechen, Schutz und Eingeschlossensein bewegen, werden durch die Form und ihre materielle Beschaffenheit nach außen vermittelt.“ so beschreibt Carola Faller-Barris, deren Werke bereits in zahlreichen Ausstellungen vertreten waren, ihr Arbeitskonzept. 2013 erhielt sie den 1. Preis der Ausstellung „Auferstehung“ im Kloster Hegne in Allensbach, 2015 wurde sie mit dem 3. Preis des Projekts „Kunst auf Abwegen“ in Nagold ausgezeichnet.
Katrin Günther: „Die Erben des Hutmachers“ (© Katrin Günther/Foto: Eric Tschernow)
Eine paradoxe Welt zwischen Utopie und Dystopie erschafft Kathrin Günther in ihren Arbeiten. 1970 in Elsterwerda in der Niederlausitz geboren, studierte sie Architektur in Cottbus und Mailand. Heute lebt und arbeitet sie in Berlin und Konstanz. Seit 2013 ist die Künstlerin Professorin für Darstellen und Gestalten an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung in Konstanz. 2018 erhielt sie den Förderpreis VBKW Baden-Württemberg sowie einen Forschungsauftrag zum Thema „Das Wissen der Künste“ am DFG-Graduiertenkolleg der Universität der Künste Berlin. Die Affinität zur Architektur in Präzision, Detailreichtum und Räumlichkeit sind für Katrin Günthers Zeichnungen essentiell. Prinzipien wie Enge und Weite, Statik und Dynamik werden miteinander konfrontiert und wachsen gemeinsam mit Form- und Helldunkelkompositionen zu neuen Konstruktionen zusammen.
Ute Litzkow „ohne Titel (nach Hokusai)“ (© Ute Litzkow)
Formale und inhaltliche Kriterien der Werke des japanischen Künstlers Katsushika Hokusai (1760 – 1849) untersucht die 1973 in Rostock geborene Ute Litzkow, die seit 2004 in Berlin lebt. Seit dem Abschluss ihres Architekturstudiums an der Technischen Universität Darmstadt arbeitet Ute Litzkow als freie Künstlerin. Neben zahlreichen eigenen Ausstellungen im In- und Ausland, unter anderem in den USA, China, Griechenland, der Schweiz und den Niederlanden, kuratierte sie auch Gruppenausstellungen mit internationalen Zeichnern. Ihre farbkräftigen Arbeiten – Hybride aus Zeichnung und Malerei in Aquarell, Pastell, Gouache, Blei- und Farbstift auf Papier – sind außergewöhnliche Weltentwürfe, die zwar von Hokusais poetischen und prophetischen Landschaftsmotiven inspiriert sind, jedoch stets ihren eigenen Anliegen und ihrer eigenen Logik folgen.

 

 

EVA ROSENSTIEL/JOHANN NEPOMUK HEINEMANN: vis-à-vis 19.10.2018 – 13.01.2019

Vis-à-vis des Stadtmuseums für Kunst und Geschichte, unweit vom Stadttor an Hüfingens Hauptstraße, steht das Haus Nober, in dem die 1951 in Hüfingen geborene Künstlerin Eva Rosenstiel aufwuchs. „Ein (Erinnerungs-)Gebäude“, so Rosenstiel „das durch Erzählungen und künstlerische Dokumente in Form von Fotografien, Bildern und Möbeln des Ur-Ur-Großvaters und damit des Hüfinger Künstlerkreises des 19. Jahrhunderts, ebenso wie durch die großväterliche Stoff- und Tuchhandlung, das spätere Textilgeschäft, und die Lebensgestaltung der 50/60 Jahre geprägt ist.“ Im Frühjahr 2016 arbeitete Eva Rosenstiel im Rahmen der Ausstellung “settings ~ Malereifugen”, kuratiert von Ariane Faller und Mateusz Budasz für die Reihe des Landratsamtes “Künstlerinnen und Künstler im Schwarzwald-Baar-Kreis”, intensiv in und mit dem seit Jahren leerstehenden Haus und schuf vielschichtige und persönliche Installationen, deren Reflexionen nun in der Ausstellung „vis-à-vis”, die vom 19.10.2018 bis zum 13.01.2019 im Stadtmuseum Hüfingen zu sehen sein werden – erweitert durch neue Arbeiten, die sich verstärkt mit ihrem Vorfahren Johann Nepomuk Heinemann und damit einem weiteren vis-à-vis auseinandersetzen. Eva Rosenstiels künstlerischem Schaffen liegt die Verknüpfung von Fotografie mit Malerei, Illusion mit abstrakter Materialität, objektiver Wiedergabe mit emotionaler Gestik – die Frage nach Täuschung und Wirklichkeit – zugrunde. Zumeist ausgehend von einer fotografischen Auseinandersetzung im ausgedruckten Format 10 x 15 cm – dem Paradiesformat -, fängt sie mit flüchtigem Blick „schnappschussartig“ Motive ein und bearbeitet diese mit verschiedenen Materialien, meist jedoch mit Pinsel und Tusche oder Acrylfarbe weiter. Unterschiedlichste Ausprägungen der Liaison Fotografie und Malerei macht die Künstlerin in ihren Werken sichtbar: mal als fotografierte Malerei, mal als in Malerei umgesetzte Fotografie. Unabdingbar für sie ist jedoch stets der Bezug ihrer Arbeit zum jeweiligen Ort, der inspiriert, prägt und bestimmt. Rosenstiels Ur-Ur-Großvater Johann Nepomuk Heinemann, geboren 1817, gestorben 1902 in Hüfingen, erlernte zunächst den Beruf des Uhrenschildmalers in Neustadt und ließ sich anschließend zum bei Carl Keller in Donaueschingen zum Lithografen ausbilden. Während eines Studienaufenthaltes in München in den 1840er arbeitete er bei dem seinerzeit berühmten Lithografen Franz Seraph Hanfstaengl. Nach der Eröffnung einer eigenen Lithografiewerkstatt in Hüfingen publizierte er gemeinsam mit Lucian Reich d. J. mehrere Bücher, unter anderem „Hieronymus – Lebensbilder aus der Baar und dem Schwarzwalde“, bevor Heinemann sich in den 1860er Jahre dem Schwerpunkt Fotografie zuwandte. Auch in diesem Metier war er sehr erfolgreich und galt als einer der Pioniere der Fotografie in Deutschland. Im späten Lebensabschnitt widmete sich Johann Nepomuk Heinemann vorrangig dem Holzschnitzen. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag, dem 19.10.2018, um 19 Uhr statt. Eva Rosenstiel wird im Gespräch mit Kuratorin Ariane Faller-Budasz über ihre Arbeit sprechen. Für die musikalische Umrahmung sorgen Leonie und Patrik Bäurer mit Flöte und Klavier. Zeitgleich präsentiert das Stadtmuseum Hüfingen in seiner Dauerausstellung im ersten Obergeschoss einen von Ingeborg Jaag temporär zum “Heinemann-Stüble” umgestalteten Raum, der einen lebendigen Einblick in die Epoche des Hüfinger Künstlerkreis bietet. EVA ROSENSTIEL/JOHANN NEPOMUK HEINEMANN: vis-à-vis Eröffnung am Fr, 19.10. um 19 Uhr Anlässlich der Eröffnung findet ein Künstlergespräch mit Eva Rosenstiel statt. Musik: Leonie und Patrik Bäurer, Flöte mit Klavier Eine weitere Ausstellung von Eva Rosenstil findet in der Fruchthalle in Raststatt statt. Weitere Informationen finden Sie hier.

ALEXANDRA CENTMAYER & ROLF BEHRINGER: sunWorks/FLORIAN SCHWARZ: deep dark _ pale blue

Centmayer, Behringer: Besen-Wesen (Mumbai)
Am Freitag, dem 18.05.2018, um 19 Uhr wird im Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen die nächste Ausstellung eröffnet. Die „sunWorks“ des Freiburger Künstlerduos Alexandra Centmayer und Rolf Behringer tragen ihren Titel mit Recht –  handelt es sich doch um Zeichnungen, kinetische Objekte und ortsbezogene Installationen, die durch den Einsatz von Licht entstehen und betrieben werden. Widmet sich ein Teil der im Museum gezeigten Arbeiten der Energie des Sonnenlichts, thematisieren Centmayer und Behringer in ihrem Schaffen aber auch künstliches Licht, das auf Solarpaneele trifft und die damit verbundenen Werke ebenso in Bewegung bringt. Komplexe technische Verknüpfungen kontrastieren mit reduzierter Schlichtheit und zauberhaft lebendigen Raum- und Bildeindrücken.
Schwarz: Cathedral II, Australia
Alexandra Centmayer, geboren 1967, studierte Freie Kunst an der Kunsthochschule Kassel, an der Hochschule der Künste in Berlin und der Universidad Complutense in Madrid. Seit 1995 ist sie international in Ausstellungen vertreten. Rolf Behringer, geboren 1966, studierte Technik, Mathematik, Englisch und Pädagogik in Freiburg und fand den Einstieg in die Erneuerbaren Energien über den Solarkocher. Er ist Mitbegründer und Geschäftsführer des Vereins „Solare Zukunft“. Gemeinsam entwickeln Centmayer und Behringer seit 2013 Solar-Installationen. „Eine visuelle Reise zu astronomischen Observatorien auf der ganzen Welt, die die Erforschung des Nachthimmels mit gesellschaftlichen und menschlichen Themen in Verbindung bringt – mit den Lebenswelten, Umgebungen und Kulturen der Menschen in diesen Regionen der Erde. Dieses blassen blauen Punktes.“ So liest man auf der Startseite des Multimediaprojektes „deep dark _ pale blue“, 2013 ins Leben gerufen von Florian Schwarz. Durch die Arbeiten an einem Dokumentarfilm lernte der Künstler die kalifornische „Las Cumbres Observarory (LCO)-Stiftung“ kennen, die ein globales Netzwerk astronomischer Teleskope zur Suche nach Exoplaneten – Planeten außerhalb unseres Sonnensystems – kennen. Im Zentrum von Schwarz‘ Recherche stehen jedoch nicht nur die Observatorien selbst und deren Bilder aus dem All, sondern auch das sensible Beobachten und Portraitieren der Menschen, die an den ausgewählten Standorten leben und dort verwurzelt sind – der Gedanke des Verbindenden. Florian Schwarz wurde 1979 in Konstanz geboren. Er studierte Fotografie an der Königlichen Kunstakademie in Antwerpen und Dokumentarfilm an der University of Edinburgh. Seit 2012 lebt und arbeitet er in Stahringen am Bodensee. Die Kombination der beiden Konzepte lässt einen künstlerischen Spannungsbogen zwischen Technik, Fortschritt und dem Streben nach „Höherem“ auf der einen Seite sowie auf der anderen dem einfachen, alltäglichen Leben mitsamt höchst irdischer Probleme und Belange der Menschen entstehen und bringt die oft gestellte Frage nach einer möglichen Verwandtschaft von Kunst und wissenschaftlicher Forschung auf anschauliche und eindrucksvolle Weise zum Ausdruck. Am Internationalen Museumstag, dem kommenden Sonntag, dem 13.05.2018, besteht bereits die Möglichkeit eines Einblicks vor der Vernissage. Anlässlich der Preview ist das Museum von 11 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Zwischen 14 und 16 Uhr steht die Museumskuratorin Ariane Faller-Budasz für Fragen, Gespräche und Ausstellungsführungen zur Verfügung.

Ausstellungseröffnung ALEXANDER SCHÖNFELD „Am Tag und in der Nacht“/ISABEL RITTER „DOTS“

Schönfeld: Promenade
Das neue künstlerische Jahr beginnt im Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen mit der Fortsetzung des in den letzten Jahren bewährten Konzepts der Doppelaustellungen. Den Auftakt bilden am 26. Januar 2018 die Ausstellungsbeiträge des Freiburger Malers Alexander Schönfeld unter dem Titel „Am Tag und in der Nacht“ und der aus Hochemmingen stammenden, derzeit in München beheimateten Bildhauerin Isabel Ritter – „DOTS“ betitelt. „Alles steckt in der Materie schon drin“, sagt der 1958 in Crimmitschau, Sachsen geborene Alexander Schönfeld, der von 1979 bis 1984 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, Außenstelle Freiburg, bei den Professoren Klaus Arnold und Peter Dreher studierte, über seine Arbeit. „Lassen wir sie zur Wirkung kommen. Greifen wir so wenig wie möglich ein. Beachten und beobachten wir umso genauer.“ Tausende von Spaziergängen, tags und nachts, prägten die Wahrnehmung des Künstlers und die malerische Umsetzung des Erlebten, Erfahrenen und Erkannten. Die Farbgebung – leuchtende Grüntöne ebenso wie alle erdenklichen Schattierungen von Grau  –  rückt Schönfeld dabei ebenso in den Fokus wie Masse und Körper der von ihm verwendeten Ölfarbe und seinen charakteristischen, gestischen, aufs Wesentliche konzentrierten Farbauftrag.
Ritter: Bubbles
Materialität, Bewegung und Habitus ihrer Werke hinterfragt Isabel Ritter. Die in München lebende Bildhauerin wurde 1978 in Pirmasens geboren, wuchs in Hochemmingen auf und studierte von 2005 bis 2011 an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Prof. Marko Lehanka, dessen Meisterschülerin sie war. Figurativen, portaithaft inszenierten, teils koloristisch kostümiert wirkenden Holzskulpturen – „Standbilder“ und „Szenenbilder“ – stellt die Künstlerin installative Arbeiten und an der jeweiligen Raumsituation orientierte Interventionen aus Ton oder Gips gegenüber, in denen sie die Hinwendung zur Abstraktion thematisiert. Vertraut erscheinende Subjekte und Objekte löst Ritter aus den bekannten Zusammenhängen und überführt sie vor dem Hintergrund der Entwicklungsgeschichte der Bildhauerei in neue Ordnungen. Anlässlich der Ausstellungseröffnung am Freitag, dem 26.01.2018 findet um 19 Uhr ein Künstlergespräch mit Alexander Schönfeld und Isabel Ritter statt.

FRANK ALTMANN: Prequel & CHRIS POPOVIĆ: Bezug 13.10.2017 – 07.01.2018

Eröffnung am Fr, 13.10. um 19 Uhr Einführung: Ariane Faller-Budasz, Kuratorin Musik: Daniel Pak, Gitarre Künstlergespräch mit Chris Popović: So, 26.11., 15 Uhr Künstlergespräch mit Frank Altmann: So, 03.12., 15 Uhr Führungen und Workshops für Kinder/Jugendliche auf Anfrage Ob ein Freitag, der 13. nun ein besonders schlechter oder ein besonders guter Tag ist, daran scheiden sich die Geister bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts. Das Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen zeigt sich jedoch gänzlich unbeeindruckt von diesem Aberglauben und eröffnet seine nächste Ausstellung am Freitag, dem 13.10.2017, um 19 Uhr. Zwei Bildende Künstler der Gegenwart, die einander zunächst nicht kannten und deren Konzepte nun im Hüfinger Stadtmuseum eine Liaison auf Zeit eingehen, stehen im Fokus der Schau. Auszüge aus drei Werkgruppen, die sich mit dem Thema der Bettstatt – verknüpft mit dem Beginn und Ende des menschlichen Daseins – auseinandersetzen, zeigt die in Staufen im Breisgau lebende Künstlerin Chris Popović unter dem mehrdeutigen Titel „Bezug“, der neben den Beziehungen und Verhältnismäßigkeiten zueinander sowie zur jeweiligen Raumsituation auch die unterschiedlichen Erscheinungsformen und Potenziale alter Matratzenbezüge in den Blickpunkt rückt. Ihren in altmeisterlicher Technik mit Ölfarbe auf Leinwand gemalten Bildern, die Matratzen – teils gestapelt, teils fragmentarisch – zeigen, stellt Chris Popović matratzenstoffbezogene Objekte ebenso zur Seite wie eine Installation aus vorgefundenen, realen Matratzen. Geben die malerischen Darstellungen den Gegenstand als Illusion wieder, thematisieren die Objekte die Untersuchung konkreter Form und Haptik, während die Installation unmittelbar in den Realraum eingreift, ihn kennzeichnet und verändert. Chris Popović, geboren 1949 in Buchen-Hainstadt im Odenwald, studierte Kunst und Mathematik in Stuttgart und Ludwigsburg. 2012 war sie mit fotografischen Arbeiten in der Gruppenausstellung „Sichtbar im Fenster die Zeit“ im Stadtmuseum Hüfingen vertreten. Der 1981 in Villingen-Schwenningen geborene Künstler Frank Altmann, 2009 Preisträger und aktuell Jurymitglied des Kulturpreises Schwarzwald-Baar, arbeitet seit 2005 an einer Werkreihe, die ihre Basis in der Kunstgeschichte findet, die sich vor der heute gemeinhin als Moderne bezeichneten Epoche ereignet hat. Auf der Suche nach charakteristischer Formensprache, Komposition und Stilmittel der klassischen Moderne, der konkreten Kunst oder des abstrakten Expressionismus, spürt Altmann Entsprechungen und Verknüpfungen in Details beispielsweise von Gemälden und Zeichnungen der Renaissance, japanischen Holzschnitten oder karolingischer Buchmalerei auf und setzt das Recherchierte malerisch um. Auch in Alltäglichem, wie Plastiktüten und Verpackungen, findet Frank Altmann moderne Malerei, die er in Form von Diaprojektionen thematisiert. In seinem Ausstellungsbeitrag im Stadtmuseum Hüfingen – „Prequel“ betitelt – kombiniert er erstmals Malereien und Projektionen zu einer raumüberspannenden Installation. Frank Altmann studierte von an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und am Centro Nacional de las Artes/ENPEG in Mexiko-Stadt. Heute lebt und arbeitet er in Rottweil.

Peter Kees & Stefan Kees – P.S. Leben sieht anders aus

Arkadischer Quadratmeter 19. Mai – 20. August 2017 Eröffnung: Freitag, 19.05.2017, 19 Uhr Einführung: Ariane Faller-Budasz, Kuratorin Musik: Nadia Sofokleous, Verena Städele und Michaela Ummenhofer, Klarinettistinnen
Was bleibt/Schichtung (Schublade)
Sonderveranstaltungen Museumstag: So, 21.05., geöffnet von 11 bis 18 Uhr 13:30 Uhr: Kinderworkshop „Kunst ist cool“ 14:30 Uhr: Künstlergespräch mit Stefan Kees Führung: So, 25.06., 15 Uhr Katalogvorstellung: So, 23.07., 15 Uhr Führungen und Workshops für Kinder/Jugendliche auf Anfrage Nach der Jubiläumsausstellung „Weggefährten“, in der Werke von Lucian Reich d. J. und Johann Nepomuk Heinemann zu sehen waren, zeigt das Stadtmuseum für Kunst und Geschichte vom 19. Mai bis zum 20. August 2017 eine weitere Doppelausstellung. In dieser rückt nun wieder die Gegenwartskunst in den Fokus: Zwei Künstler und Brüder – Peter Kees, geboren 1965 in Bayreuth, und Stefan Kees, geboren 1968 ebenfalls in Bayreuth –, die bisher ihre künstlerischen Positionen getrennt voneinander entwickelt und ausgestellt haben, werden erstmals in einem künstlerischen Projekt ihre Positionen in einen gemeinsamen Kontext bringen. Beide Künstler hinterfragen in ihrer individuellen Arbeit grundlegende Aspekte der menschlichen Existenz und Gesellschaft. Da sie als Geschwister vergleichbar sozialisiert aufgewachsen sind, ist es nicht nur aus künstlerischer Sichtweise spannend zu beobachten, wie ähnlich und zugleich divergierend sie sich zu Themen positionieren, die in ihrer existentiellen Radikalität Parallelen zeigen und diese konzeptionell unterschiedlich beantworten. Der von den Künstlern gewählte Titel „P.S. Leben sieht anders aus“ spielt mit der Widersprüchlichkeit von Wunsch, Realität und Wahrnehmung, Schein und Sein, Sinn und Sinnlosigkeit. Peter Kees versteht sich als Chronist und Vermesser gesellschaftlicher und menschlicher Phänomene. Dabei thematisiert er Grenzerfahrungen kollektiver wie subjektiver Art. Ein fortlaufendes – gerade in der heutigen Zeit sehr aktuelles – Projekt beschäftigt sich mit der Frage von Freiheit, Glück, Zuflucht und Utopie. Er besetzt jeweils einen Quadratmeter Boden, erklärt ihn zum Arkadischen Hoheitsgebiet und entzieht ihn damit jeglicher nationalen Bindung. Das aus der Antike bekannte Arkadien als Idealzustand von Gesellschaft und Individuum verortet er damit in der Realität. Landbesetzungen erfolgten bisher auf finnischem, deutschem, polnischem, schweizerischem, italienischem, österreichischem, tschechischem, belgischem und griechischem Gebiet. Im Juli 2016 wurde versucht, der türkischen Regierung über deren Generalkonsulat in München die Materialien für einen solchen arkadischen Quadratmeter zu überreichen. Erfolglos, das Türkische Konsulat verweigerte die Annahme und lies Peter Kees des Platzes verweisen. Im Stadtmuseum Hüfingen präsentiert Peter Kees diese Verortungen Arkadiens. Stefan Kees erforscht zum einen die Grenzen der Malerei, in dem er durch Zerreißen fertiger, ungegenständlicher Bilder und anschließende Schichtung des Zerrissenen den Bildträger – neben der Farbe – zum gleichwertigen Teil seiner Malerei erhebt. Zum anderen setzt er sich durch das scheinbare Zerstören seiner Malerei und durch die Neuordnung in einem anderen Kontext mit der Frage von Vergänglichkeit auseinander. In seinen Arbeiten wird Zeit sicht- und spürbar, Fragen nach dem „Danach“ tauchen auf und werden im wahrsten Sinne des Wortes genauso angerissen, wie der Gedanke, was am Ende bleibt: künstlerisch, materiell und existentiell. Für die Ausstellung in Hüfingen arbeitete er beispielsweise im Jahr 2016 an einem seriellen Projekt zur Dokumentation des Phänomens Zeit, bei der er wöchentlich eine Arbeit fertigte. Der chronologische Zusammenschluß des Entstandenen repräsentiert letztlich ein Jahr Zeit und Kunst. So bleibt Stefan Kees’ Malerei stets ein sichtbares (Zwischen-) Ergebnis eines dynamischen, prozesshaften künstlerischen und nichtkünstlerischen Vorgehens.

Stadtmuseum Hüfingen zu Gast im Radbrunnen in Breisach

30.04. – 11.06.2017
Stefan Kees mit der Arbeit “Schichtung (Regal)
Das Hüfinger Stadtmuseum für Kunst und Geschichte ist in diesem Jahr erstmals nicht nur in den eigenen Räumen präsent. Als Mitglied der Oberrhein-Galerien, einem Zusammenschluss von renommierten Institutionen, die der Gegenwartskunst einen großen Stellenwert in ihrem Ausstellungsprogramm einräumen, beteiligt sich das Museum an einer Gruppenausstellung, die vom 30. April bis zum 11. Juni in der Galerie des Kunstkreises Radbrunnen in Breisach zu sehen sein wird. In dieser Schau stellen sich die Mitglieder der Oberrhein-Galerien mit jeweils einer künstlerischen Position vor. Das Stadtmuseum Hüfingen wird vertreten durch den in Villingen-Schwenningen lebenden und arbeitenden Künstler Stefan Kees, der parallel auch in den eigenen Räumen des Museums im Hüfinger Nikolausgässle ausstellen wird. Stefan Kees, geboren 1968 in Bayreuth, thematisiert und überschreitet in seiner Arbeit die Grenzen und Begrenzungen des traditionellen Tafelbildes. Seine zunächst entstehenden Bilder sind von ruhiger, atmosphärischer Schönheit – bis er sie mit Hilfe einer Keilrahmenleiste, wie sie seit Jahrhunderten in der Tafelbildmalerei ihre, wenn auch anders geartete, Verwendung findet, systematisch in Segmente reißt und Schritt für Schritt neu zusammenfügt. Die so entstandenen Schichtungen zeigen eine direkte und ungeschönte Auseinandersetzung mit der Malerei und ihren Mitteln. Das Material Papier wird zum Bildgegenstand und -körper, die Zerstörung und Neuordnung des ursprünglichen Bildes ebnet in den Raum strebender Malerei den Weg. Kees fokussiert die Frage nach Vergänglichkeit und den letzten Dingen, die er auch in wortwörtlichem Sinne als Fundstücke aus Haushaltsauflösungen unmittelbar in seine Arbeiten einbezieht. Oberrhein – Galerien stellen sich vor Galerie + Edition Konkret Martin Wörn • KunstPalais Badenweiler e.V. • Kunstkreis Radbrunnen Breisach e.V. • Kunstverein Schallstadt e.V. • depot.K e.V. Kunstprojekt Freiburg • Denzlinger Kulturkreis • Kunstverein March e.V. • GEDOK Freiburg e.V. • Merdinger Kunstforum e.V. • Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen • Haus der Modernen Kunst Staufen-Grunern Öffnungszeiten: Freitag 14-18 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen 11:30-18 Uhr Kunstkreis Radbrunnen, 79206 Breisach, Münsterberg Radbrunnenallee

Lucian Reich d. J. / Johann Nepomuk Heinemann: Weggefährten

Lucian Reich d. J. (Foto: Roland Sigwart) Johann Nepomuk Heinemann (Foto: Roland Sigwart) 27. Januar – 30. April 2017 Eröffnung: Freitag, 27.01.2017, 19 Uhr Einführung: Ariane Faller-Budasz, Kuratorin Musik: Anita und Ralf Widmaier Sonderveranstaltungen: Kuratorenführung: Sonntag, 12. Februar, 15 Uhr Symposium: “Der Hüfinger Künstlerkreis” in Zusammenarbeit mit dem Verein für Geschichte und Naturgeschichte der Baar, 11. März, 11 – 18 Uhr (um Anmeldungen wird gebeten) Festakt 25 Jahre Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen: Freitag, 31. März, 19 Uhr Das Ausstellungsjahr 2017 ist für das Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen ein ganz besonderes: Nicht nur das Museum selbst feiert sein 25jähriges Jubiläum, sondern es jährt sich auch der Geburtstag zweier bedeutender Mitglieder des Hüfinger Künstlerkreises aus dem 19. Jahrhundert zum 200. Mal. Die künstlerische Arbeit von Lucian Reich dem Jüngeren, geboren am 26. Februar 1817, verstorben am 2. Juli 1900, und Johann Nepomuk Heinemann, geboren am 30. Mai 1817, verstorben am 22. Februar 1902, bildet, gemeinsam mit dem Schaffen ihrer Kollegen Franz Xaver Reich, Josef Heinemann und Rudolf Gleichauf, die wesentliche Basis der umfangreichen Sammlung der Stadt und des Stadtmuseums Hüfingen. Dessen Förderkreis hat es sich seit der Eröffnung im Jahr 1992 zur Aufgabe gemacht, die Werke des Künstlerkreises zu sammeln und die Erinnerung an dessen Wirken lebendig zu halten. Anlässlich der Jubiläen Lucian Reichs d. J. und Johann Nepomuk Heinemanns wurde die Ausstellung „Weggefährten“ konzipiert, die am Freitag, dem 27. Januar, um 19 Uhr eröffnet werden wird. Die Schau beleuchtet sowohl die gemeinsamen Projekte der Freunde und Kollegen, als auch deren grundsätzliche bildnerische Verwandtschaften und Gegensätze und präsentiert bekannte und unbekannte Gemälde und Zeichnungen von Lucian Reich sowie Lithografien, Fotografien und Holzschnitzarbeiten von Johann Nepomuk Heinemann in einem neuen Kontext. Lucian Reich d. J. besuchte von 1833 bis1836 die Malklasse des Städelschen Instituts in Frankfurt am Main,1837 folgte ein Studienaufenthalt in München. Im Jahre 1840 erhielt er das badische Staatsstipendium, das ihm einen erneuten zweijährigen Aufenthalt in München ermöglichte. In späteren Jahren war Lucian Reich Gehilfe von Moritz von Schwind bei der Ausmalung der Kunsthalle Karlsruhe. Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt Hüfingen schuf er ab 1850 Uhrenschildentwürfe, darunter die bekannte „Mustermappe für Uhrenschildmaler“ gemeinsam mit Johann Nepomuk Heinemann, mit dem er auch zahlreiche Bücher, darunter „Hieronymus – Lebensbilder aus der Baar und dem Schwarzwalde“, „Wanderblühten aus dem Gedenkbuche eines Malers“ und „Die Insel Mainau und der Badische Bodensee“. Von 1855 bis 1889 arbeitete er als Zeichenlehrer im Lyceum Rastatt, währenddessen fertigte er Gemälde für verschiedene Kirchen an. 1896 erschien die Autobiografie „Blätter aus meinem Denkbuch“, nur ein Jahr später die volkstümlichen Erzählungen „Novellen und Skizzen“. 1897 wurde das Ritterkreuz des großherzoglich-badischen Ordens vom Zähringer Löwen an Lucian Reich verliehen. Johann Nepomuk Heinemann absolvierte zunächst eine Lehre als Uhrenschildmaler in Neustadt, anschließend machte eine Ausbildung zum Lithografen bei Carl Keller in Donaueschingen. Während seines Studienaufenthaltes in München in den 1840er Jahren fand er Arbeit bei dem berühmten Lithografen Franz Seraph Hanfstaengl. Nach der Eröffnung einer eigenen Lithographiewerkstatt in Hüfingen fand die Zusammenarbeit mit Lucian Reich d. J. in zahlreichen gemeinsamen Publikationen ihren Höhepunkt, bevor Heinemann sich in den 1860er Jahre dem Schwerpunkt Fotografie zuwandte. Auch in diesem Metier war er sehr erfolgreich und galt als einer der Pioniere der Fotografie in Deutschland. Im späten Lebensabschnitt widmete sich Johann Nepomuk Heinemann vorrangig dem Holzschnitzen.

WOLFGANG KLEISER: Lebenslauf – neue Skulpturen und Zeichnungen

07. Oktober 2016 – 08. Januar 2017 Eröffnung: Freitag, 07.10.2016 Einführung: Wolfgang Kleiser wird im Gespräch mit Kuratorin Ariane Faller-Budasz Einblicke in seine künstlerische Arbeit geben Führungen und Künstlergespräche: So, 20.11.2016 und So, 08.010.2017, um 15 Uhr Das Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen beschließt sein reges und erfolgreiches Jahr 2016 mit der Ausstellung „Lebenslauf – neue Skulpturen und Zeichnungen“ des in Hammereisenbach lebenden und arbeitenden Bildhauers Wolfgang Kleiser. Anlässlich seines 80. Geburtstages widmet das Stadtmuseum Hüfingen Kleiser erneut eine umfassende Werkschau, die hauptsächlich in den letzten fünf Jahren entstandene Arbeiten präsentiert und am Freitag, dem 07. Oktober, um 19 Uhr eröffnet werden wird. Seit über sechs Jahrzehnten stellt Wolfgang Kleiser den Werkstoff Holz ins Zentrum seines Schaffens. Fasziniert von der Unterschiedlichkeit und dem Variantenreichtum seines bevorzugten Materials gewinnt er seine Skulpturen sowohl aus rohem, unbehandeltem und eigens für sein Schaffen ausgewähltem Holz, aber häufig auch aus alten Eichenbalken, die stets ihre eigene Geschichte in das jeweilige Werk mit einbringen. Auch Plastiken aus Ton, eigenständig und den Holzskulpturen ebenbürtig, werden im Stadtmuseum Hüfingen zu sehen sein. Ergänzt werden Wolfgang Kleisers bildhauerische Arbeiten durch eine weitere umfangreiche Werkgruppe: die Zeichnungen – ebenfalls zumeist atelierfrisch und in gewohnter Charakteristik Geschichten aus dem Leben erzählend. Wolfgang Kleiser wurde 1936 in Urach im Schwarzwald geboren. Nach der im Jahre 1950 begonnenen Holzbildhauerlehre in der heimischen Werkstatt seines Vaters Augustin Kleiser und anschließenden Gesellenjahren wurde er Schüler des akademischen Bildhauers Franz Spiegelhalter in Freiburg und legte im Jahre 1960 seine Meisterprüfung ab. Seit 1972 arbeitet er freischaffend und war mit seinen Skulpturen und Plastiken in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten. Er ist Mitglied in verschiedenen Künstlervereinigungen, unter anderem der Gemeinschaft christlicher Künstler der Erzdiözese Freiburg, dem Berufsverband Bildender Künstler Südbaden und dem Kunstverein Villingen-Schwenningen. Werke von Wolfgang Kleiser sind mittlerweile in über 67 Kirchen zu sehen. Anlässlich der Vernissage wird Wolfgang Kleiser im Gespräch mit Kuratorin Ariane Faller-Budasz persönliche Einblicke in seine künstlerische Arbeit geben. Die musikalische Umrahmung gestaltet Albert Schafbuch auf dem Marimbaphon.

Hans Schroedter: Glasplattenfotografien

01.07. – 04.09.2016 Eröffnung: Freitag, 01.07.2016, 19 Uhr Einführung: Ariane Faller-Budasz, Kuratorin Hüfinger Kulturnacht: Samstag, 16.07., das Stadtmuseum hat von 19 bis 21:30 Uhr geöffnet. Buchvorstellung: Sonntag, 17.07., 15 Uhr ISBN-Nr.: 3-9809522-4-X Führung: Sonntag, 04.09., 15 Uhr Wenige Tage nach der Ausstellung mit Gemälden von Gustave Courbet und Carl Schuch, die überregional auf großes Interesse stieß und an manchen Tagen regelrechte Besucherströme ins Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen lockte, kehren mit der kommenden Präsentation wieder ruhigere, aber nicht minder sehenswerte Werke in das altehrwürdige Gebäude im Nikolausgässle ein. Vom 1. Juli bis zum 4. September 2016 zeigt das Museumsteam um den Vereins-vorsitzenden Joachim Seidel bislang unbekannte Arbeiten des als Maler und Grafiker bekannten Künstlers Hans Schroedter, der 1872 in Karlsruhe geboren wurde. In der von Kuratorin Ariane Faller-Budasz konzipierten Ausstellung, die am Freitag, dem 1. Juli, um 19 Uhr eröffnet werden wird, tritt Schroedter erstmals mit seinem fotografischen Werk in Erscheinung. Seine zahlreichen Glasplattennegative, die sich in der Sammlung des Museums befinden, stellen einen wichtigen und bis dato zu Unrecht wenig beachteten Aspekt seines Schaffens dar und ermöglichen einen neuen Zugang zum Oeuvre des Künstlers. Hans Schroedter studierte bei den Professoren Carlos Grethe, Leopold Graf von Kalckreuth und Hans Thoma an der Kunstakademie Karlsruhe und wurde im Jahr 1952 mit dem Hans-Thoma-Preis, dem Staatspreis des Landes Baden-Württemberg, ausgezeichnet. Nach mehreren Aufenthalten in Wolterdingen lebte Schroedter mit seiner Familie von 1919 bis zu seinem Tod 1957 in Hausen vor Wald. Zur Ausstellung wird im Rahmen der Kulturhistorischen Reihe der Stadt Hüfingen in Kooperation mit dem Förderkreis Stadtmuseum Hüfingen e.V. ein Buch publiziert. Die Dokumentation erscheint zur Hüfinger Kulturnacht am 16.07.2017 und wird an diesem Abend bereits als Vorschau im Museum ausliegen. Am darauffolgenden Sonntag wird das Buch um 15 Uhr im Rahmen einer Führung durch die Ausstellung offiziell präsentiert werden.

Von COURBET zu SCHUCH. Realismus und reine Malerei

Gustave Courbet „Taureau blanc et génisse blonde“, 1850/55, Collection du Musée Gustave Courbet, Ornans © Musée Gustave Courbet, Ornans/Pierre Guenat Carl Schuch „Äpfel auf Weiß: mit Käseglocke und Zinnschüssel“, 1884/85, Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft, Freiburg © Morat-Institut 19.03. – 19.06.2016 Führungen durch die Ausstellung mit Kurator Dr. Stefan Borchardt, mittwochs 14-tägig: 20.04.2016, 14:30 Uhr 04.05.2016, 14:30 Uhr 18.05.2016, 14:30 Uhr 01.06.2016, 14:30 Uhr 15.06.2016, 14:30 Uhr Öffnungszeiten: Hüfingen: Mi bis So und Feiertage 14–18 Uhr Hohenkarpfen: Mi bis So und Feiertage 13.30–18.30 Uhr Weitere Informationen/Anfragen: Hüfingen: Tel. /Fax: 0771/8968479, info@stadtmuseumhuefingen.de Hohenkarpfen: Tel. 07424/4017, museum@kunststiftung-hohenkarpfen.de Katalog: Belser Verlag Stuttgart, ca.120 Seiten mit ca. 100 Abbildungen, ISBN 978-3-7630-2738-5 Vom 19./20. März bis zum 19. Juni 2016 präsentieren die Stadt Hüfingen und die Kunststiftung Hohenkarpfen ein gemeinsames Ausstellungsprojekt unter dem Titel „Von COURBET zu SCHUCH. Realismus und reine Malerei“. Die Vernissage des Hüfinger Parts der Ausstellung findet am Samstag, dem 19. März 2016, um 19 Uhr im Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen statt. Am darauf folgenden Palmsonntag, dem 20. März, um 11 Uhr wird der Ausstellungsteil im Kunstmuseum Hohenkarpfen in Hausen ob Verena eröffnet. Gustave Courbet, 1819 in Ornans in der Franche-Comté geboren und 1877 in La Tour de Peilz am Genfer See gestorben, hat sich mit seiner Malerei und seinem öffentlichen Wirken schon zu Lebzeiten einen Platz als Jahrhundertgestalt der Kunstgeschichte erworben. Courbets mit großem Selbstbewusstsein propagierte und in bedeutenden Gemälden verwirklichte Vorstellung einer zeitgemäßen realistischen Malerei erregte weit über Frankreich hinaus enorme Aufmerksamkeit und faszinierte eine ganze Generation von Künstlern. Besonders in deutschen Künstlerkreisen, etwa um die Frankfurter Maler Otto Scholderer und Viktor Müller oder um Wilhelm Leibl in München, stieß Courbet mit seiner Kunst und seiner Persönlichkeit auf starke Resonanz. An diesen Orten wurden nicht nur seine Werke ausgestellt, hier hielt er sich auch mehrmals für längere Zeit auf, so 1858-59 in Frankfurt und 1869 in München, wo er vor den bewundernden Augen seiner deutschen Malerkollegen in situ seine Malkunst demonstrierte. Carl Schuch wurde erst posthum bekannt. Von Jugend an finanziell unabhängig und nicht auf Ausstellungen angewiesen, schuf er sein imposantes malerisches Werk praktisch im Verborgenen. Schuch, ein Österreicher deutscher Herkunft, 1846 in Wien geboren und dort auch 1903 gestorben, war vom Lebensweg und Selbstverständnis her ganz Europäer. Häufig wechselte er seinen Wohnsitz, zog von Wien nach München, Rom, Venedig, Brüssel und Paris wieder nach Wien. Für einige Zeit gesellte er sich zum Künstlerkreis um Leibl in München. Schuch war ein sehr gewissenhafter Künstler, der stets über die Grundlagen seiner Kunst reflektierte und sich um die Erweiterung seiner malerischen Möglichkeiten bemühte. In den Jahren 1882 bis 1894 lebte er in Paris, wo er im Dialog mit der französischen Malerei, von Camille Corot über Edouard Manet, Claude Monet bis zu Paul Cézanne, eine aus dem malerischen Duktus lebende autonome Bildsprache und eigenständige künstlerische Position erlangte. Eine herausragende Rolle spielte seine intensive und kritische Auseinandersetzung mit Courbet, dessen Werke er in Ausstellungen studierte und in Tagebüchern und Briefen kommentierte. Zudem begab er sich von 1886 bis 1893 jeden Sommer in Courbets Heimatregion, wo er die Juralandschaften um den Saut-du-Doubs an der Schweizer Grenze zum zentralen Motiv seiner Landschaftsmalerei machte. Die Zusammenschau der Werke von Gustave Courbet und Carl Schuch im Kreis der Malerkollegen Theodor Alt, Albert Lang, Wilhelm Leibl, Otto Scholderer, Johann Sperl, Hans Thoma und Wilhelm Trübner beleuchtet ein bedeutendes Kapitel der deutsch-französischen Kunstgeschichte und demonstriert die faszinierende Verwandlung des Realismus in reine Malerei. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt der Kunststiftung Hohenkarpfen und des Stadtmuseums für Kunst und Geschichte Hüfingen auf Basis der Städtepartnerschaft Hüfingen und Ornans. Es erscheint ein Begleitbuch. Flyer zur Ausstellung zum Download als PDF Courbet Schuch Flyer Internet 01.pdf Flyer Courbet/Schuch (2,3 MB) Courbet Schuch Einleger Termine Internet 02.pdf Termine/Sonderversanstaltungen (132 KB)

Martin Hertrampf: Landstriche

22.01. – 28.02.2016 Eröffnung: Freitag, 09.10.2015, 19 Uhr Einführung: Ariane Faller-Budasz, Kuratorin Musik: Felix Fritschi, Akkordeon Das Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen eröffnet das neue Ausstellungsjahr am kommenden Freitag, dem 22.01.2016, um 19 Uhr mit einer Werkschau des Zeichners Martin Hertrampf. Unter dem Titel „Landstriche“ zeigt des Museum Graphit- und Farbstiftzeichnungen sowie Grafiken des 1892 in Hirschberg, Schlesien, geborenen Künstlers, der zunächst in Tübingen, Halle und Leipzig Medizin studierte und in Freiburg sein Staatsexamen ablegte. In den Weltkriegen zwar als Sanitäter eingesetzt, praktizierte Hertrampf jedoch nie als Arzt sondern wandte sich gänzlich der Bildenden Kunst zu. Als Meisterschüler von Professor Walther Klemm besuchte er mehrere Jahre die Hochschule für Bildende Künste in Weimar, um danach freischaffend seiner künstlerischen Tätigkeit nachzugehen. Ab den 1930er Jahren lebte er einige Zeit in Geisingen, Oberbränd und Au im Breisgau bevor er sich in Freiburg längerfristig niederließ. 1972 verstarb der Künstler. Martin Hertrampfs Naturverbundenheit und seine Vorliebe für einsame Streifzüge durch verschiedenste Landstriche brachten ein Werk präziser und zugleich äußerst reduzierter Beobachtungen, die häufig auch die Baar zeigen, hervor. Ergänzt wird dieses in der Ausstellung im Stadtmuseum Hüfingen durch zahlreiche, bislang weitestgehend unbekannte Gedichte aus Hertrampfs handgeschriebenem Buch „Mir zur Feier“.

Ariane Faller & Mateusz Budasz – Zeitsprung III: recall

09.10.2015 – 10.01.2016 mit Arbeiten von: Sandra Eades, Marie Ellenrieder, Simone Fezer, Fridolin Heinemann, Johann Nepomuk Heinemann, Reinhard Klessinger, Günther Komnick, Wilhelm Morat, Felix Schlenker, Johann Baptist Seele, Gabriele Straub Eröffnung: Freitag, 09.10.2015, 19 Uhr Einführung: Ursula Köhler, Kunsthistorikerin Musik: Reinhard Lenius, Saxophon Führungen/Künstlergespräche: So, 15.11.2015, 13.12.2015 und 10.01.2016, jeweils um 15 Uhr In seiner letzten Schau des aktuellen Ausstellungsjahres zeigt das Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen unter dem Titel „recall: Zeitsprung III“ ein vielschichtiges Projekt des Furtwanger Künstlerduos Ariane Faller und Mateusz Budasz, das zugleich auch die im Jahr 2008 begonnene, erfolgreiche „Zeitsprung“- Reihe fortsetzt. Faller, geboren 1978 in Furtwangen, und Budasz, geboren 1979 in Poznan (Polen) werden ihre eigenen Arbeiten ausgewählten Werken von Künstlern gegenüberstellen, die alle in den vergangenen Jahren schon einmal in den Räumen des Museum zu sehen waren. Es sind dies Sandra Eades, Simone Fezer, Reinhard Klessinger, Günther Komnick, Wilhelm Morat, Felix Schlenker und Gabriele Straub. Ergänzt wird das Konzept durch Exponate von Marie Ellenrieder, Fridolin Heinemann, Johann Nepomuk Heinemannn und Johann Baptist Seele aus der museumseigenen Sammlung. Ariane Faller und Mateusz Budasz greifen mit ihren künstlerischen Interventionen in bestehende Raum- und Umgebungsstrukturen ein und hinterfragen diese mit einfachsten Materialien. Holzpaletten, Dachlatten oder Klappböcke, die sie mit modulhaft eingesetzten Farb- und Zeichenmaterialien bearbeiteten Bildkörpern wie Pappkisten und Spanplatten sowie Strickgewebe und Fotografien kombinieren, thematisieren das Wesen, die Ausstrahlung und die Geschichte der jeweiligen Orte. Das Hinterfragen von Grenzen, eindeutigen Zuordnungen und Definitionen von Malerei, Zeichnung, Plastik und Objekt steht dabei im Zentrum ihres Schaffens. Die Künstler lernten sich im Jahr 2000 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, Außenstelle Freiburg, kennen, an der beide Malerei studierten; Faller bei den Professoren Silvia Bächli, Ernst Caramelle und Günter Umberg, Budasz bei Pia Fries und Prof. Leni Hoffmann. Seit 2003 arbeiten sie zumeist an gemeinsamen Projekten. Beide sind seit vielen Jahren auch als Kunstvermittler und -pädagogen, unter anderem an der Kunstschule Donaueschingen, tätig. Ariane Faller-Budasz ist seit Oktober 2006 Kuratorin des Stadtmuseums für Kunst und Geschichte. „recall“ ist die 30. Ausstellung unter ihrer Regie.

Simon Menner: Fotografien des Unsichtbaren / Peter Riedlinger: Palestine, Texas

29.05. – 16.08.2015 Eröffnung: Freitag, 29.05.2015, 19 Uhr Anlässlich der Vernissage findet ein Künstlergespräch mit Simon Menner und Peter Riedlinger, moderiert von Kuratorin Ariane Faller-Budasz, statt. Musik: Pirmin Hofmann, Marimbaphon 16.08.2015: Künstlergespräch mit Simon Menner und Peter Riedlinger Öffnungszeiten: sonntags 14 – 17 Uhr und nach Vereinbarung Ab Freitag, dem 29.05.2015, zeigt das Team des Stadtmuseums für Kunst und Geschichte Hüfingen um Museumsvereinsvorsitzenden Joachim Seidel und Kuratorin Ariane Faller-Budasz in zwei punktuell interagierenden Einzelausstellungen Werke der Fotografen Simon Menner und Peter Riedlinger. Der Titel „Fotografien des Unsichtbaren“ überschreibt nicht einfach nur den Ausstellungspart des 1978 in Emmendingen geborenen und in Hüfingen aufgewachsenen Simon Menner, sondern charakterisiert dessen Auseinandersetzung mit den Zusammenhängen von Bild und Wahrnehmung. In seinem Fotoprojekt „Camouflage“, das neben anderen aktuellen Werkserien im Stadtmuseum zu sehen sein wird, präsentiert Menner zunächst menschenleere, atmosphärische, teils idyllisch wirkende Landschaften, in denen sich jedoch jeweils ein Scharfschütze verbirgt, der auf die Kamera – und somit auf den Betrachter – zielt. Sehen wir die Fotos durch diese Kenntnis mit anderen Augen? Wie relevant erscheint uns die Landschaft, der zuvor unsere alleinige Aufmerksamkeit galt, noch, während wir versuchen, den versteckten Schützen zu enttarnen? Wie können wir sicher sein, dass dieser sich überhaupt im Bild befindet, wenn wir ihn nicht sehen? Das Verborgene, das Wissen darum und dessen offenkundiger Einfluss auf Wahrnehmung, Sicht- und Verhaltensweisen thematisiert der Künstler als Teil der immanenten Realität. Simon Menner studierte an der Universität der Künste Berlin bei den Professoren Dieter Appelt und Stan Douglas, sowie an der School of the Art Institute in Chicago. Seine international bekannten und in vielen Ausstellungen vertretenen Projekte wurden bereits mehrfach mit Stipendien und Preisen, darunter dem Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds, dem IBB-Preis für Fotografie und zuletzt dem Artist in Residence-Stipendium des Goethe Instituts Prag ausgezeichnet. Er lebt und arbeitet in Berlin. Auf den ersten Blick dokumentarisch und distanziert anmutend halten die Fotografien des 1966 in Löffingen geborenen Peter Riedlinger flüchtige Augenblicke, Situationen und Stimmungen mit großer Sensibilität für das Subtile, Unspektakuläre fest. Im Kontext seines seriellen Vorgehens arbeitet der Künstler das Wesen der von ihm festgehaltenen Orte heraus, wie auch in der im Hüfinger Stadtmuseum ausgestellten Werkgruppe „Palestine, Texas“, die die Auseinandersetzung mit der gleichnamigen amerikanischen Kleinstadt zeigt. Palestine – das gelobte Land – trägt im Ortsnamen eine Verheißung, die nicht eingelöst wurde; in der erst 1846 gegründeten Stadt erinnert nichts mehr an die Aufbruchsstimmung der ersten Jahre. Menschenleeren, zerfallenen Gebäuden, verlassenen, verrottenden Fahrzeugen und scheinbar ins Nichts führenden Straßen spürt Riedlinger mit seiner Kamera nach, der Ästhetik und Bedeutsamkeit der Vergänglichkeit auf der Spur. Peter Riedlinger absolvierte sein Studium der Fotografie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich bei Prof. Ulrich Görlich, sowie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Prof. Timm Rautert. Von 2000 bis 2001 war er Projektleiter für Fotografie der Al-Ma’mal Foundation for Contemporary Art in Jerusalem. Zahlreiche Ausstellungen, Preise und Stipendien führten ihn unter anderem an die Cité Internationale des Arts Paris, die Ateliers d’Artistes de la Ville de Marseille, anlässlich des Prix Michel Jordi de Photographie nach Genf und als Artist in Residence nach Kaliningrad sowie mehrfach nach Jerusalem. Peter Riedlinger lebt und arbeitet in Löffingen und Berlin.

KÖRPER: Objekte von Simone Fezer und Schnittzeichnungen von Esther Glück im Stadtmuseum Hüfingen

Esther Glück: talus(ferse)
Das Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen um Museumsvereinsvorsitzende Eva von Lintig beginnt das neue Ausstellungsjahr mit der Doppelschau „Körper“, die Werke der Künstlerinnen Simone Fezer und Esther Glück zeigt, am Freitag, dem 27.02.2015, um 19 Uhr. Esther Glück, 1973 in Löffingen geboren, studierte zunächst an der Fachhochschule für angewandte Kunst in Schneeberg und schloss ihrem Diplom in Holzgestaltung ein Studium der Freien Kunst an der Bauhaus-Universität in Weimar an. In der Ausstellung im Hüfinger Stadtmuseum wird die in Berlin lebende und arbeitende Künstlerin Schnittzeichnungen zeigen. Im Cut-out-Verfahren schneidet Esther Glück mit sensiblem Auge für kleinste Details komplexe, figurative Kompositionen aus Papier; die verbleibenden Linien fungieren als Schatten werfende Umrisse und Strukturelemente, die dazwischen liegenden Auslassungen werden zu Körperhaftigkeit thematisierenden Ebenen. Esther Glücks farbentsättigte, subtil räumliche Papierschnitte treffen in den Museumsräumen kontrastierend auf die installativ präsentierten, deutlich in den Realraum eingreifenden Objekte der in Villingen-Schwenningen lebenden und arbeitenden Künstlerin Simone Fezer. Deren aus unterschiedlichen Materialien wie beispielweise Holz, Glas, Blech und Bildelementen, aber auch Rohhaut und Textilien zusammengefügten, in Stahlkonstruktionen eingearbeiteten „Verhausungen“ erörtern ihre Auseinandersetzung mit verschiedenen Weltbildern und –sichten, sowie der Vielfalt positionsabhängiger Perspektiven.
Fezer: SONY DSC
Simone Fezer, geboren 1976 in Waiblingen, absolvierte ihre Ausbildung an Kunstschulen in Europa und den USA und arbeitet seit 1999 als freischaffende Künstlerin mit dem Schwerpunkt Glas. Seit 2012 hat sie einen Lehrauftrag an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Musikalisch begleitet wird die Vernissage von Lara Bernauer an der Harfe, die einführenden Worte spricht Kuratorin Ariane Faller Budasz.

 

 

 

 

Danuta Karsten: Transparenz

17.10.2014 – 11.01.2015 Eröffnung: Freitag, 17.10.2014, 19 Uhr Einführung: Ariane Faller Budasz, Kuratorin Führungen: Sonntag, 09.11.14, 15 Uhr Sonntag, 07.12.14, 15 Uhr Sonntag, 11.01.15, 15 Uhr Öffnungszeiten: sonntags 14 – 17 Uhr und nach Vereinbarung Am kommenden Freitag, dem 17.10., um 19 Uhr, eröffnet das Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen mit „Danuta Karsten: Transparenz“ seine letzte – und sicherlich auch spektakulärste – Ausstellung des Jahres 2014. Die in Recklinghausen lebende Künstlerin Danuta Karsten, insbesondere mit ihren ortsspezifischen Arbeiten im In- und Ausland bekannt, hat ein Konzept entwickelt, das Obergeschoss des Stadtmuseums Hüfingen in eine temporäre, begehbare Rauminstallation zu verwandeln. Mittels unzähliger, auf Nylonschnüre aufgefädelter Plastikröhrchen wird sie, auf die Architektur bezugnehmend, das durch die Fenster fallende, sich verändernde Licht einfangen und die Ausstellungsbesucher durch ein Labyrinth aus Reflexionen und Spiegelungen führen. Bei der Herstellung der benötigten Module assistierten der Künstlerin in monatelanger Vorbereitungszeit zahlreiche Bürgerinnen und Bürger Hüfingens und der Region, sowie die Lucian-Reich-Schule Hüfingen, die Viktor-von-Scheffel-Schule Blumberg, die Anne-Frank-Schule Furtwangen und die Kunst- und Musikschule der Stadt Donaueschingen. Auch ein Ehepaar aus Herten, das seinen Urlaub auf der Baar verbrachte, half mit. Die „Leinwand“ der 1963 in Mala Slonca, Polen, geborenen Danuta Karsten ist der Raum selbst, den sie mit Alltagsmaterialien wie Fäden, Folien, Papier, Seifenstücken – oder wie nun in Hüfingen mit Trinkhalmen – zu einem Gesamtkunstwerk umgestaltet. Auf Architektur und Charakteristik der jeweiligen Umgebung eingehend, bezieht Danuta Karsten auch historische Einflüsse und spezifische Begebenheiten in ihre vor Ort entstehenden Werke mit ein. Das Ephemere, Flüchtige, übernimmt einen wesentlichen Stellenwert; nach deren Abbau existiert die jeweilige Rauminstallation nur noch auf Fotografien – und in den Erinnerungen der Ausstellungsbesucher. Danuta Karsten besuchte zunächst das künstlerischen Lyzeum in Gdynia. Von 1983 bis 1985 studierte sie Bildhauerei an der Staatlichen Hochschule der Bildenden Künste Gdansk, anschließend an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Klaus Rinke und Prof. Günther Uecker. Ihr mehrfach mit Stipendien und Preisen ausgezeichnetes künstlerisches Werk wurde bereits in zahlreichen bedeutenden Galerien und Museen im In- und Ausland präsentiert. Im Jahr 2009 war sie Gastprofessorin an der Kunstakademie Gdansk, Polen. Zur Eröffnung sprechen Bürgermeister Anton Knapp, Museumsvereinsvorsitzende Eva von Lintig und Kuratorin Ariane Faller Budasz. Danuta Karsten wird anwesend sein und einen persönlichen Einblick in ihre Arbeit geben. Auf einen Musikbeitrag von Pirmin Hofmann am Marimbaphon darf sich das Publikum ebenfalls freuen.

Torsten Lehmann: Die Malerei ist tot – lang lebe die Malerei !

24.05. – 17.08.2014 Eröffnung: Freitag, 23.05., 19 Uhr Einführung: Ariane Faller Budasz, Kuratorin Künstlergespräch und Live-Tätowieren mit Torsten Lehmann: Freitag, 30.05.2014, 13 Uhr Freitag, 06.06.2014, 13 Uhr Freitag, 01.08.2014, 13 Uhr Die Ausstellung ist sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Nach den Zeichnungen von Traugott Wöhrlin wird am Freitag, dem 23. 05.2014, die Malerei Einzug in die Räume des Stadtmuseums für Kunst und Geschichte halten. Der in Neudingen lebende Maler Torsten M. Lehmann, inzwischen auch international als Tattookünstler bekannt und geschätzt, wird in Hüfingen seine bislang umfassendste Einzelausstellung bestreiten. Lehmann, geboren 1974 in Pforzheim, erlernte zunächst das Handwerk des Malers und Lackierers, bevor er ein Studium der Kunsterziehung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Andreas Slominski und Prof. Max Kaminski aufnahm, dem er ein Lehramtsstudium an der Universität Konstanz anschloss. Einige Jahre arbeitete er als Dozent an der Kunst- und Musikschule der Stadt Donaueschingen. Das Erforschen malerischer, bis hin zu altmeisterlichen, Techniken, das Erreichen handwerklicher Präzision und Naturgetreue prägten Torsten M. Lehmanns malerisches Werk schon früh, inspiriert durch das Schaffen seines Großvaters Martin Münzer, seinerzeit mitunter Gründungsmitglied des Villinger Kunstvereins, – doch das „Können“, das manchem Künstler mehr als genügen würde, stellt für Lehmann nur den Ausgangspunkt seiner Arbeiten dar. Gesellschaftskritische Themen, scheinbar harmlose, ästhetische Kompositionen, die auf den zweiten Blick ein tiefgründiges Anliegen widerspiegeln, stehen ebenso im Zentrum seines Schaffens, wie erzählerische, märchenhafte und ironische Manifestationen seiner Sicht auf die Welt. Dass Lehmanns Tätowierungen nichts anderes als Malerei auf menschlicher Haut sind, ist Kennern der Szene schon lange klar – das Stadtmuseum Hüfingen wird seinen Besuchern auch in diese Materie einen unmittelbaren Einblick ermöglichen: An vier Tagen wird der Künstler Führungen durch die Ausstellung anbieten und im Anschluß an einem eigens im Museum eingerichteten Arbeitsplatz tätowieren.

Traugott Wöhrlin: Erzählen mit dem Zeichenstift

15.02. – 04.05.2014 Eröffnung: Freitag, 14.02., 19 Uhr Anlässlich der Vernissage wird Eva von Lintig mit Traugott Wöhrlin über seine Arbeit sprechen. Führungen mit Traugott Wöhrlin: Sonntag, 16.03.2014, 15 Uhr Sonntag, 13.04.2014, 15 Uhr Sonntag, 04.05.2014, 15 Uhr Die Ausstellung ist sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Den Auftakt des neuen Ausstellungsjahres im Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen bildet eine Schau des in Kirchzarten lebenden Zeichners Traugott Wöhrlin. Unter dem Titel „Erzählen mit dem Zeichenstift“ gewährt der 1931 in Kirchhardt im Kraichgau geborene Gewerbeschuldirektor im Ruhestand einen Einblick in seine umfangreichen, detaillierten Natur- und Architekturbeobachtungen, die inhaltlich insbesondere seine zahlreichen Reisen, unter anderem in den Jemen und den vorderen Orient, widerspiegeln. Traugott Wöhrlin verbrachte seine Kindheit und Jugendzeit von 1932 bis 1952 in Donaueschingen – im ehemaligen Knabenschulhaus, der heutigen Städtischen Kunstschule, gegenüber der Stadtkirche St. Johann. Musische Anregungen erhielt er schon früh, vor allem durch seinen Vater, derals Lehrer zugleich Kirchenmusiker, Chorleiter und Mitglied des damaligen bekannten Streichquartetts um Mall und Rieple war. Nach dem Abitur am Donaueschinger Fürstenberg-Gymnasium 1950, einer Schreinerlehre bei Karl Obergfell in Donaueschingen erfolgte Wöhrlins Gesellenprüfung im Jahr 1952, anschließend absolvierte er ein Studium an der Technischen Hochschule Stuttgart in den Fächern Hochbau und Architektur. Als diplomierter Gewerbeschullehrer unterrichtete Traugott Wöhrlin in Lörrach, Rastatt, Müllheim und Freiburg. Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1993 leitete er rund zwanzig Jahre lang die Freiburger Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule. Seit diesem Zeitpunkt gilt Wöhrlins Hauptaugenmerk der Zeichnung. „Sehen, Verstehen und Erzählen sind subjektive Vorgänge“, so Traugott Wöhrlin über seinen Arbeitsprozess „Sie erzeugen und vermitteln innere Bilder als Spuren erlebter Eindrücke. Der schnelle Blick durch den Kamerasucher lässt diese nur selten entstehen, und der Zeichenstift erweist sich hier als ein viel effektiveres Sehinstrument. Er zwingt nicht nur zum genaueren Beobachten, sondern auch zum bewussten Erfahren von Formen und Strukturen, zum Trennen von Wichtigem und Unwichtigem, zum individuellen Verinnerlichen des Wahrgenommenen über die zeichnende Hand.“

Hubert Rieber/Günter Walter

Hubert Rieber Skulptur / Günter Walter Zeichnung 19.10.2013 – 12.01.2014 Eröffnung: Freitag, 18.10., 19 Uhr Einführung: Ariane Faller Budasz, Kuratorin Führungen: Sonntag, 17.11.2013, 15 Uhr (mit Hubert Rieber) Sonntag, 08.12.2013, 15 Uhr (mit Günter Walter) Die Ausstellung ist sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Entweder ich werde berüchtigt – oder berühmt. (Otto Dix)

Absolventen der Kunst- und Musikschule der Stadt Donaueschingen Dieter Friedrich, Donaueschingen • Konstantin Friedrich, Freiburg • Janosch Jauch, Düsseldorf • Vera Kindler, Karlsruhe • Surya Wöhrle, Schwäbisch Gmünd 18.05. – 18.08.2013 Eröffnung: Freitag, 17.05.2013, um 19 Uhr Es sprechen: Anton Knapp, Bürgermeister – Andreas Bordel-Vodde, Kunst- und Musikschule der Stadt Donaueschingen, Leiter Abteilung Musik – Ariane Faller Budasz, Kuratorin Sonderveranstaltungen: Hüfinger Kulturnacht: Sa, 08.06., Maskentheater unter Leitung von Andreas Bordel-Vodde (KMS Donaueschingen), 19:30 – 19:45 Uhr, 20 – 20:15 Uhr, 20:30 – 20:45 Uhr, Ausstellungsführung/Künstlergespräch um 21 Uhr Vorspiel der Abteilung Musik: Mi, 19.06. um 19 Uhr Ausstellungsführung/Künstlergespräch: So, 14.07. um 15 Uhr Private Führungen sowie Führungen und Workshops für Kinder auf Anfrage Nachdem die Räume des Stadtmuseums für Kunst und Geschichte Hüfingen in den vergangenen drei Monaten Werke des bekannten und etablierten Malers Artur Stoll beherbergt haben, eröffnet nun am Freitag, dem 17.05.2013, um 19 Uhr eine Ausstellung, die noch sehr jungen Positionen zeitgenössischer Kunst- und Designbereiche eine Präsentationsplattform bietet. Unter dem Titel „Entweder ich werde berüchtigt – oder berühmt“, einem Zitat des jungen Otto Dix, zeigen Absolventen der Kunst- und Musikschule Donaueschingen, die inzwischen in künstlerischen und gestalterischen Berufen und Studiengängen tätig sind, ihre innovativen und eigenständigen Arbeiten. Vera Kindler, geboren 1989, stammt aus Mundelfingen und studiert seit 2010 Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Helmut Dorner. Surya Wöhrle, 1992 in Donaueschingen geboren, nahm im vergangenen Herbst das Studium der Interaktionsgestaltung an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd auf. Janosch Jauch, Jahrgang 1985, studiert bereits im 12. Semester an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Georg Herold. Die Brüder Dieter und Konstantin Friedrich aus Donaueschingen, geboren 1985 und 86, entschieden sich für ganz unterschiedliche kreative Berufe; Dieter Friedrich verließ vor wenigen Wochen die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd als Produktdesigner, Konstantin Friedrich studiert seit 2009 Freie Malerei/Grafik an der Freiburger Außenstelle der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Leni Hoffmann. Neben den aktuellen Arbeiten der Ausstellungsteilnehmer bieten sich auch spannende Einblicke in deren Bewerbungsmappen. Zur Eröffnung sprechen Bürgermeister Anton Knapp, Andreas Bordel Vodde, Leiter der Abteilung Kunst der Kunst- und Musikschule der Stadt Donaueschingen und Museumskuratorin Ariane Faller Budasz. Die Donaueschinger Kunstschule wurde 1989 zunächst als Fachbereich der Städtischen Jugendmusikschule gegründet. Nach vorübergehender Schließung eröffnete sie 1992 als selbstständige Einrichtung neu und agierte unter dem Namen „Städtische Jugendkunstschule und Kulturwerkstatt“. Zwei Jahre später wurde als Außenstelle die Mal- und Zeichenschule Hüfingen gegründet. Im Jahr 2010 fusionierten Kunst- und Musikschule erneut. Im Laufe der Ausstellung werden sich auch die anderen kreativen Zweige der Donaueschinger Talentschmiede, die Bereiche Musik und Theater, in unterschiedlichen Veranstaltungen dem Museumspublikum präsentieren.

Artur Stoll – Hunger

16.02. – 05.05.2013 Eröffnung: Freitag, 15.02.2013, um 19 Uhr Es sprechen: Petra Deeg-Stoll, Witwe des Künstlers und Ariane Faller Budasz, Kuratorin Öffentliche Führungen: 21.04., 05.05.2013, 15 Uhr Katalogpräsentation: 10.03.2013, 15 Uhr Private Führungen sowie Führungen und Workshops für Kinder auf Anfrage Das neue Ausstellungsjahr im Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen beginnt am Freitag, dem 15.02.2013, um 19 Uhr mit der Eröffnung der Ausstellung „Hunger“, die Werke des 2003 verstorbenen Künstlers Artur Stoll zeigen wird. Artur Stoll, geboren 1947, studierte bei Peter Dreher, Horst Antes, Franz Bernhard und Emil Schumacher an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und wurde insbesondere durch seine leidenschaftliche, gestische Malerei mit oft zentimeterdick auf die Leinwand geschichteter Ölfarbe bekannt. Nicht außergewöhnlichen, großen Themen widmete Artur Stoll seine Malerei, sondern seiner direkten Umgebung, den vermeintlich selbstverständlichen Kleinigkeiten des Alltags – einem sehr persönlichen Blick auf das Leben. Neben ausgewählten Beispielen seiner charakteristischen Malerei zeigt das Stadtmuseum Hüfingen auch frühe plastische Arbeiten des in Norsingen bei Freiburg beheimateten Künstlers. Stolls künstlerisches Werk, das heute von seiner Witwe Petra Deeg-Stoll betreut wird, wurde im In- und Ausland bereits vielfach präsentiert und mit zahlreichen Preisen, darunter dem Reinhold-Schneider-Preis der Stadt Freiburg im Breisgau, dem Förderpreis des Landes Baden-Württemberg und dem Erich-Heckel-Preis des Künstlerbundes Baden-Württemberg, ausgezeichnet. Anlässlich des 10. Todestages Artur Stolls, der als eine der wichtigsten Positionen der gegenständlichen deutschen Malerei des 20. Jahrhunderts gilt, erscheint ein umfassender Katalog, der am Sonntag, dem 10.03.2013, im Rahmen einer öffentlichen Führung vorgestellt werden wird.

Hans Schroedter – Lebenswerk eines Badischen Künstlers

20. Oktober 2012 – 20. Januar 2013 Eröffnung: Freitag, 19.10.2012, 19 Uhr Einführung: Artur Kaiser, Wolterdingen Führungen: 04.11., 25.11.2012 und 20.01.2013, 15 Uhr Am Freitag, dem 19. Oktober 2012, um 19 Uhr, findet im Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen die letzte Vernissage des bislang sehr erfolgreichen Ausstellungsjahrs 2012 statt. Anlässlich des 20-jährigen Museumsjubiläums und des Ausklangs der Heimattage Baden-Württemberg, wird das Lebenswerk des Malers Hans Schroedter, der 1872 in Karlsruhe geboren wurde und die letzten 40 Jahre seines Lebens in Hüfingen und auf der Baar verbrachte, in einer Gesamtschau gewürdigt. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch Schroedters künstlerisches Schaffen. Zu sehen sein werden neben seiner überregional bedeutenden Landschafts- und Portraitmalerei auch ausgewählte Arbeiten aus dem umfangreichen graphischen Werk des Künstlers, dessen Nachlass sich zum Großteil in der Sammlung des Stadtmuseums befindet. Den eigenen Fundus ergänzend, werden auch bislang weitestgehend unbekannte Bilder aus Privatbesitz einen besonders persönlichen Einblick ermöglichen. Im Zuge der Ausstellungseröffnung wird Band 10 der kulturhistorischen Reihe der Stadt Hüfingen vorgestellt: Das Buch „Hans Schroedter, ein Maler auf der Baar“, verfasst von Artur Kaiser aus Wolterdingen, der auch die einführenden Worte in die Ausstellung sprechen wird. Mit der Veröffentlichung des Buches leisten die Stadt Hüfingen und der Museumsverein einen wesentlichen Beitrag zur Aufarbeitung und Dokumentation des Lebenswerks Schroedters, der 1957 im Hüfinger Ortsteil Hausen vor Wald starb. Hans Schroedter studierte, unter anderem bei Hans Thoma, an der Kunstakademie Karlsruhe und wurde im Jahr 1952 mit dem Hans-Thoma-Preis, dem Staatspreis des Landes Baden-Württemberg, ausgezeichnet.

Sichtbar im Fenster die Zeit

Künstlerinnen und Künstler aus Südbaden 19.05. – 26.08.2012 Eröffnung: 18.05., um 20 Uhr Einführung: Ariane Faller Budasz & Mateusz Budasz, Kuratoren Führungen: 20.05., 16 Uhr sowie 07.06., 15.07., 26.08., jeweils 15 Uhr Elisabeth Bereznicki · Thomas Borstorff · Waltraut Brügel · Matthias Dämpfle · Kathrin Deusch · Sandra Eades · Carmen Feder · Simone Fezer · Axel Heil · Robert Hoch · Stefan Kees · Wolfgang Kleiser · Gudrun Leiber · Harry Ludszuweit · Annette Räss-Küchlin · Antonia Papagno · Chris Popovic · Almut Quaas · Eva Rosenstiel · Ulrich Schanz · Roland Sigwart · Walter Zepf Gast der Stadt Hüfingen und des Museumsvereins: Michael Mayer Unter dem Titel „Sichtbar im Fenster die Zeit“, der das Gedicht „Federn“ von Rose Ausländer zitiert, schrieb das Team des Stadtmuseums für Kunst und Geschichte Hüfingen Anfang des Jahres erstmals eine jurierte Gruppenausstellung aus und lud interessierte Künstlerinnen und Künstler aus ganz Südbaden ein, am Wettbewerb teilzunehmen. Insgesamt haben sich 55 Künstlerinnen und Künstler mit rund 200 Arbeiten beworben, 49 Kunstschaffende konnten mit 180 Werken zum Auswahlverfahren zugelassen werden. „Die Vielfalt der eingereichten Arbeiten hat uns überrascht und die Idee der Ausschreibung bestätigt“, so Ariane Faller Budasz. „Der thematische Bezug zum Hüfinger Fronleichnamsbrauch wurde gerne aufgegriffen und oft überzeugend interpretiert.“ Umso anspruchsvoller gestaltete sich die Aufgabe der Jury, der neben Faller Budasz die Villinger Kunsthistorikerin Ursula Köhler, die Vorstandsmitglieder des Museumsvereins Birgit Lutz und Peter Müller sowie Mateusz Budasz, stellvertretender Kurator des Museums, angehörten. Für die Ausstellung ausgewählt wurden schließlich 22 Künstlerinnen und Künstler mit insgesamt 28, teilweise mehrteiligen, Arbeiten. Neben Malerei und Zeichnung, Bildhauerei und Fotografie werden auch Videos und Installationen einen Einblick in das zeitgenössische Kunstschaffen der Region bieten.

Günther Komnick: Impressionen – Fotografien aus Afrika

04.02. – 29.04.2012 Eröffnung: 03.02.2012., 19 Uhr Einführung: Mateusz Budasz, stellvertretender Kurator Öffentliche Führungen: 12.02., 25.03. 29.04., jeweils um 15 Uhr Aktionstag Geschichte: 11.03.2012, 11 – 18 Uhr geöffnet ab 14 Uhr Kreativ-Werkstatt für Kinder: “Meine kleine Safari” inspiriert von Günther Komnicks Fotografien 14: 30 Uhr Vortrag: “Von der Baar nach Südafrika – Stationen eines bewegten Lebens”, Eva von Lintig Als „gefühlte Heimat“ sieht der in Kapstadt, Südafrika, lebende Fotograf Günther Komnick die Stadt Hüfingen. Als Auftakt der neuen Ausstellungssaison widmet das Stadtmuseum für Kunst und Geschichte ihm unter dem Titel „Impressionen – Fotografien aus Afrika“ eine umfassende Werkschau, die am Freitag, dem 03. Februar 2012, um 19 Uhr eröffnet werden wird. Geboren 1929 in Insterburg, im heutigen Russland, gelang Komnick nach drei Jahren im sowjetischen Arbeitslager mit seiner Familie die Flucht in den Westen. In Hüfingen schlug er erste Wurzeln, wurde in der „Lithographischen Kunstanstalt Bromberger“ zum Lithografen und Grafiker ausgebildet und von der Familie Bromberger wie ein Sohn aufgenommen. Obgleich ihn sein Weg, nach Arbeitsstellen als Grafikdesigner in Basel und Bern, bereits 1956 nach Südafrika, zunächst nach Johannesburg, anschließend nach Kapstadt führte, verlor er den Kontakt zu Hüfingen nie. Ehemals aktiv in zahlreichen Vereinen, wie beispielsweise der Stadtmusik und dem Turnverein, gelang es dem Künstler über Jahrzehnte hinweg die weite Entfernung zu überbrücken und alte Freundschaften zu erhalten. „Günther Komnick ist zweifelsohne ein Sohn Hüfingens“, so Eva von Lintig, Vorsitzende des Museumsvereines. Umso spannender entfaltet sich den Museumsbesuchern nun Komnicks Blick auf seine jetzige Heimat, seine Impressionen der Länder, Kulturen und Traditionen des afrikanischen Kontinents, den er seit den 60er Jahren bereist. „Ich werde ein Teil der Fotografien und sie werden ein Teil von mir“, sagt Komnick über seine bereits mit zahlreichen Preisen gewürdigten Arbeiten. Einer besonderen Zeitlosigkeit, fernab von der modernen, technikgesteuerten Welt, ist er mit seiner Kamera auf der Spur. Begleitet wird die Fotoschau von mehreren Sonderführungen, unter anderem anlässlich des Aktionstags Geschichte am 11. März sowie des zum 20jährigen Jubiläum ausgerichteten Museumsfestes am 25. März.

Reinhard Klessinger: loop

objekte, zeichnungen, installationen 1968 – 2011 16.10.2011 – 15.01.2012 Eröffnung: 14.10.2011., 19 Uhr Einführung: Ariane Faller Budasz, Kuratorin Öffentliche Führungen: 11.12.2011 und 15.01.2012, 15 Uhr Künstlergespräch: Präsentation “Pandesowna III”, 16 mm-Film von 1970, und Gespräch mit Reinhard Klessinger, 06.11.2011, 15 Uhr Unter dem Titel „loop“ – zu deutsch „Schleife“ – zeigt der Künstler Reinhard Klessinger ab dem 14.10.2011 im Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen Arbeiten aus vier Jahrzehnten. Der Ausstellungstitel stellt hierbei einerseits ein Band, das Gedanken miteinander verbindet, den sprichwörtlichen „roten Faden“ zur Diskussion, charakterisiert jedoch ebenfalls eine gemalte oder gezeichnete Kreisbewegung wie sie sich in Klessingers „Atemzeichnungen“ manifestiert. Der lebensnotwendige Rhythmus des Ein- und Ausatmens bildet die Grundlage dieser Werkgruppe. Auch auf die sogenannte Endlosschleife eines ununterbrochen durch den Projektor laufenden Filmbands, einen Filmloop, bezieht der 1947 in St. Blasien geborene Künstler seinen Titel, stellt er doch in den Räumen des Stadtmuseums seinen aktuellen Zeichnungen und Objekten Film- und Videoarbeiten aus den Jahren 1969 und 1982 unmittelbar gegenüber. Das Energiepotential einer kreisförmigen, sich wiederholenden Bewegung sichtbar zu machen, ist seit vielen Jahren eines der künstlerischen Anliegen Reinhard Klessingers, der seinem Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Düsseldorf bei Prof. Rupprecht Geiger und an der St. Martin’s School of Art London bei Barry Flanagan und Anthony Caro, ein Studium der Philosophie anschloss. Auch der Umgang mit Spiegeln, als Scherben und Bruchstücke zu Objekten und Rauminstallationen verbunden oder als elementare Ebene in eine Gruppe seiner Wandarbeiten integriert, gestattet bildnerische Rückschlüsse auf die wahrnehmungstheoretischen Aspekte mit denen der Künstler sich auseinandersetzt. Was ist ein Bild, fragt Reinhard Klessinger sich und seine Betrachter.Bildet ein Bild etwas ab? Was unterscheidet es von einem Abbild? Es handelt sich bei der Schau, die am kommenden Freitag um 19 Uhr eröffnet werden wird, nicht um eine Retrospektive im herkömmlichen Sinne, vielmehr zeigt sich im Hüfinger Stadtmuseum, dass die älteren Arbeiten des Künstlers bis heute nicht an Aktualität verloren haben. Der Kreis schließt sich – oder vielleicht gerade nicht. Reinhard Klessinger, Mitglied im Deutschen Künstlerbund und im Künstlerbund Baden-Württemberg, lebt und arbeitet in Ihringen am Kaiserstuhl.

Rainer Nepita: botanica

Malerei und Zeichnung 05.06. – 28.08.2011 Eröffnung: 03.06., 19 Uhr Einführung: Ariane Faller Budasz, Kuratorin Öffentliche Führungen: 04.06., 19 Uhr (Kulturnacht), 03.07., 28.08., 15 Uhr “botanica“ lautet der Titel der Ausstellung, die ab Freitag, dem 03. Juni 2011, um 19 Uhr in die Fußstapfen der außerordentlich gut besuchten Schau von Wolfgang Kleiser treten wird. Erneut war es dem Hüfinger Museumsverein um Eva von Lintig und Kuratorin Ariane Faller Budasz ein großes Anliegen, die liebgewonnene Tradition, formale und inhaltliche Einflüsse des Hüfinger Fronleichnamsbrauchs in die zweite Ausstellung des Jahres einfließen zu lassen, fortzuführen. Als wahrer Glücksgriff entpuppte sich nun die Zusammenarbeit mit dem in Oberkirch lebenden Künstler Rainer Nepita, der im Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Malereien und Zeichnungen zeigen wird, denen seine langjährige künstlerische Auseinandersetzung mit der Formensprache der Natur zugrunde liegt. Ob in der Nähe des heimischen Oberkirchs oder im fernen Nepal – auf intensiven Streifzügen durch die Natur arbeitet Nepita mittels unmittelbar auf die Beobachtung folgenden Skizzen ein Alphabet vielfältigster Pflanzenformern heraus, das den Ausgangspunkt seiner Malereien und Zeichnungen bildet. Teils kräftig und farbgewaltig in Acryl- und Ölfarbe komponiert, teils mit gefundenen Erdstückchen in brüchigem, flüchtigen Strich gezeichnet, findet das schier unerschöpfliche Repertoire des Künstlers auf dem jeweiligen Bildträger ein harmonisches Gleichgewicht aus Verdichtung, Transparenz und Reduktion. Doch auch eines der wohl geschichtsträchtigsten Zeichenmaterialien – der Graphitstift – erhält besonderes Augenmerk in Rainer Nepitas Arbeiten; sieht er sich selbst doch seit jeher als „linearen Zeichner“. Ein repräsentatives Exemplar Nepitas in Nepal geknüpfter, künstlerischer Teppiche, die seit 1993 sein Werk ergänzen, wird die Schau abrunden. Rainer Nepita, geboren 1954 in Schweinfurt, studierte von 1977 bis 1983 Malerei an der Freiburger Außenstelle der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Peter Dreher. Die Ausstellungstätigkeit des Mitgliedes im Künstlerbund Baden-Württemberg erstreckt sich seit vielen Jahren landesweit. Auch im angrenzenden Ausland, wie der Schweiz, Österreich, Frankreich und Polen war Nepita bereits mehrfach mit seinen Arbeiten vertreten.

Wolfgang Kleiser: Retrospektive zum 75sten

20. Februar – 15. Mai 2011 Eröffnung: Freitag, 18.02., 19 Uhr Einführung: Ariane Faller Budasz, Kuratorin Öffentliche Führungen: 17.04., 15.05., Beginn jeweils um 15 Uhr Katalogvorstellung und Künstlergespräch: So., 27.03., 15 Uhr Den Auftakt der neuen Ausstellungssaison des Stadtmuseums für Kunst und Geschichte Hüfingen bildet am Freitag, dem 18. Februar 2011, um 19 Uhr die Vernissage der Ausstellung „Retrospektive zum 75sten – Skulpturen, Plastiken, Zeichnungen“ des in Hammereisenbach lebenden und arbeitenden Bildhauers Wolfgang Kleiser.Anlässlich seines 75. Geburtstages im März widmet das Stadtmuseum Hüfingen ihm eine umfassende retrospektive Schau, die einen spannenden Einblick in seine rege künstlerische Tätigkeit bietet. Seit mittlerweile über sechs Jahrzehnten stellt Kleiser den Werkstoff Holz ins Zentrum seines Schaffens. Fasziniert von der Unterschiedlichkeit und dem Variantenreichtum seines bevorzugten Materiales gewinnt er seine Skulpturen sowohl aus rohem, unbehandeltem und eigens für sein Schaffen ausgewähltem Holz, aber auch aus alten, Abbruchhäusern entstammenden Eichenbalken, die stets ihre eigene Geschichte in die Arbeit Wolfgang Kleisers mit einbringen.Auch Plastiken aus Ton und Bronze, teils als skizzenhafte Modelle, meist jedoch eigenständig und den Holzskulpturen ebenbürtig, entwickelt er seit vielen Jahren stetig weiter. Ergänzt werden die bekannten bildhauerischen Arbeiten Kleisers im Hüfinger Stadtmuseum durch Tuschezeichnungen, die sich in den letzten Jahren zu einer wichtigen Werkgruppe des Künstlers etabliert haben.Neben sakralen Werken, die für Kleiser thematisch im Mittelpunkt stehen, entstanden und entstehen auch fortwährend Arbeiten, in denen sich der Künstler mit dem heutigen Menschen und dessen Leben und Alltag auseinandersetzt, ebenso ungegenständliche Skulpturen, die ihn besonders durch ihre Konzentration auf Linie und Form herausfordern. Wolfgang Kleiser wurde 1936 in Urach im Schwarzwald geboren. Nach der im Jahre 1950 begonnenen Holzbildhauerlehre in der heimischen Werkstatt seines Vaters Augustin Kleiser und anschließenden Gesellenjahren wurde er Schüler des akademischen Bildhauers Franz Spiegelhalter in Freiburg und legte im Jahre 1960 seine Meisterprüfung ab. Seit 1972 arbeitet er freischaffend und war mit seinen Skulpturen und Plastiken in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten. Er ist Mitglied in verschiedenen Künstlervereinigungen, unter anderem der Gemeinschaft christlicher Künstler der Erzdiözese Freiburg, dem Berufsverband Bildender Künstler Südbaden und dem Kunstverein Villingen-Schwenningen.

Wilhelm Morat: 4 x eins

17. Oktober 2010 – 16. Januar 2011 Eröffnung: Freitag, 15.10., 19 Uhr Einführung: Ariane Faller Budasz, Kuratorin Öffentliche Führungen: 14.11., 12.12., 16.01., Beginn um 15 Uhr Katalogvorstellung: Sonntag, 12.12.2010 „4 x eins“ – was zunächst wie eine simple, vielleicht etwas ungewöhnlich geschriebene Rechenaufgabe klingt, ist derzeit im Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen das zentrale Thema – handelt es sich dabei doch auch um den Titel der kommenden Ausstellung, die am Freitag, dem 15.10.2010 um 19 Uhr eröffnet werden wird. Der in Titisee-Neustadt lebende Künstler Wilhelm Morat, Urheber der „Rechenaufgabe“, wird nun das erfolgreiche Ausstellungsjahr des Stadtmuseums abrunden. Auf die besondere Raumsituation des Museums reagierend, wird auch er – wie zuletzt die Malerin Gabriele Straub – mehrere Werkgruppen zeigen, darunter seine weit über die Region hinaus bekannten „Torsi“ ; Objekte aus handgeschöpften Flachs- und Hanffaserpapieren. Doch auch gänzlich neue, bisher noch nicht gezeigte Werke des „Papierkünstlers“, wie er sich selbst bezeichnet, werden in Hüfingen zu sehen sein. Der Werkstoff Papier, ob selbst hergestellt oder vorgefunden als einstiges Verpackungsmaterial oder auch als allmorgendlich ins Haus flatternde Zeitung, bildet bereits seit vielen Jahren den Mittelpunkt Morats künstlerischer Arbeit. Ob als typisches Objekt, als Tafelbild oder raumgreifende Installation, die Ambition des Künstlers, seinem vielseitigen Ausgangsmaterial gerecht zu werden, bringt schwungvolle, barocke Formen ebenso hervor, wie reduzierte Farbfelder, illusionistisch anmutende Malereien und gegenstandsnahe, skulpturale Konstrukte – zugleich Reflexionen der Natur und des alltäglichen Lebens. Wilhelm Morat, 1954 in Neustadt geboren, studierte von 1973 bis 1977 Bildende Kunst mit dem Schwerpunkt Bildhauerei bei Erwin Wortelkamp in Freiburg. Seine Arbeit wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und in zahlreichen Ausstellungen in Deutschland, unter anderem im Hans-Thoma-Museum Bernau, im Kunstverein Böblingen und im Haus der Kunst in München, aber auch in Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz, Tschechien und Südkorea gezeigt.

Gabriele Straub – Naturbilder

30.05 – 22.08.2010 Einzug ins Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen halten in diesen Tagen Werke der Reutlinger Künstlerin Gabriele Straub. 1945 in Niederweisel geboren, studierte sie zunächst Kunsterziehung um sich einige Jahre später dem Studium der Freien Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei den Professoren Haegele und Schubert zu widmen. Bereits im Jahre 1983 erhielt sie den Förderpreis für Bildende Kunst des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft Bonn, kurze Zeit später ein Stipendium im Atelierhaus Worpswede. Unter dem Titel „Naturbilder“ zeigt Gabriele Straub im Hüfinger Stadtmuseum einen detaillierten Einblick in ihr umfangreiches künstlerisches Werk. Von Strukturen und Farbigkeiten der Natur inspirierte Arbeiten mehrerer Werkgruppen, darunter farbintensive Eitempera-Malereien, konzentrierte kleinformatige Tuschpinsel-zeichnungen, poetische Collagen und vielschichtige Aquarelle, werden in der Ausstellung zu sehen sein. Die jeweiligen architektonischen und atmosphärischen Eigenheiten der fünf Ausstellungsräume des Museums im Blick, wird die Künstlerin diese durch die Auswahl und Positionierung ihrer Arbeiten zu einem visuell umfassenden Raumgefüge verbinden. Gabriele Straub, die 1993/1994 selbst in Vertretung von Professor Raimer Jochims an der renommierten Frankfurter Städelschule einen Lehrauftrag innehatte, ist fortwährend in zahlreichen Ausstellungen in Museen, Galerien und Kunstvereinen vertreten. So sind ihre Arbeiten seit vielen Jahren auch immer wieder auf Kunstmessen wie beispielsweise der ART Cologne, Frankfurt, Karlsruhe und der ART Bodensee zu sehen. Straub ist Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg und dem Kunstverein Villingen-Schwenningen. Die Ausstellung „Naturbilder“ wird am Freitag, dem 28.05.2010 um 19 Uhr durch die Museumsvereinsvorsitzende Eva von Lintig und Bürgermeister Anton Knapp eröffnet werden. Über die Arbeit von Gabriele Straub spricht Kuratorin Ariane Faller Budasz. Vernissage: Freitag, 28.05., 19 Uhr

Zeitsprung II

Reinhard Voss / Jürgen Oschwald / Harry Ludszuweit Zeitgenössische Künstler thematisieren Werke aus der Sammlung des Stadtmuseums Hüfingen 21.02. – 16.05.2010 Eröffnung: Freitag, 19.02., 19 Uhr Einführung: Ariane Faller Budasz, Bildende Künstlerin, Kuratorin und Mateusz Budasz, Bildender Künstler „ Zeitsprung“ lautete der Titel einer Ausstellung, die das Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen bereits Anfang des Jahres 2008 präsentierte. Mit Erfolg; das Konzept, zeitgenössische Künstler einzuladen, die ihre Arbeiten mit Werken aus der umfangreichen Sammlung des Museums in einen Kontext stellen, erntete viel Zuspruch – und so geht nun die „Zeitsprung“- Ausstellung am Freitag, dem 19.02.2010, um 19 Uhr in die zweite Runde. Wer nun aber glaubt, eine aufgewärmte Variante der ersten Präsentation vorzufinden, irrt: die Möglichkeiten, innerhalb des Konzeptes zu agieren sind schier unbegrenzt, und der Wichtigkeit, einen umfassenden Einblick in vielfältigste Strömungen der zeitgenössischen Kunst zu bieten, sind sich die Ausstellungsmacher des Hüfinger Stadtmuseums stets bewusst. So werden diesmal drei Bildende Künstler unterschiedlicher Generationen ihre Arbeiten zusammen mit ausgewählten Stücken aus dem Museumsdepot zeigen. Der in Donaueschingen lebende Bildhauer Harry Ludszuweit, der vielen als Architkt ein Begriff ist, genießt inzwischen auch als Bildender Künstler ein stetig wachsendes Ansehen. Erst im vergangenen Jahr würdigte die Jury der Donaueschinger Regionale das „junge und frische“ Werk des 1925 in Schmilgen, Ostpreußen, geborenen Künstlers mit dem Preis der Stadt Donaueschingen. Seit 2008 schafft Ludszuweit, der Ende der vierziger Jahre bei Professor Hermann Scheuernstuhl an der Kunstgewerbeschule Hannover, und im Anschluss bei Professor Edwin Scharff an der Kunstgewerbeschule Hamburg Bildhauerei studierte, meist kleinformatige, bühnenartige Objekte, in denen er oft surreal anmutende Situationen inszeniert. Die häufig durch eine Plexiglashaube geschützten Assemblagen nehmen Bezug auf von Glasstürzen behütete, christliche Hausskulpturen des 19. Jahrhunderts. Zwei dem Museumsfundus entstammende „Känsterle“ von Jakob Kramer aus den Jahren um 1825 verdeutlichen und ergänzen Ludszuweits bildnerischen Ansatz. Reinhard Voss, geboren und aufgewachsen in Schleswig-Holstein, bewegt sich in seinen Arbeiten zwischen Skulptur, Objekt und Bild und gleichzeitig zwischen Einzelarbeit und Installation. Aus alten Möbeln gewonnenes Holz ist das Ausgangsmaterial, dem der Karlsruher Künstler unterschiedlichste Antlitze entlockt. Schemenhaft bleiben diese Köpfe stets geprägt von den Strukturen und den Materialbesonderheiten des Ausgangsholzes. Voss, der sein Studium der Bildhauerei von 1993 bis 1999 bei den renommierten Professoren Hiromi Akiyama und Stephan Balkenhol an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe absolvierte, präsentiert seinen Betrachtern nicht einfach nur ein fertiges Endergebnis sondern legt seinen künstlerischen Schaffensprozess, dem er große Eigenständigkeit zugesteht, offen. Zu Gruppen arrangiert treten die Arbeiten in Dialog miteinander, mit den Räumen des Stadtmuseums, mit Objekten aus der Sammlung – unter anderem von Johann Nepomuk Heinemann (1817 – 1902) – und nicht zuletzt mit den Ausstellungsbesuchern. Reinhard Voss kehrt den gewohnten Prozess um: der schauende Museumsgänger wird selbst zum Betrachteten. Ein aufmerksamer Beobachter ist der 1969 in Löffingen geborene, und mittlerweile in Schallstadt beheimatete Jürgen Oschwald. Wachsamen Auges erforscht Oschwald, der von 1992 bis 1996 an der Freien Hochschule für Bildende Kunst und Grafikdesign in Freiburg bei den Dozenten Ulrich Pförtner und Dietrich Schön studierte, die Besonderheiten seiner jeweiligen Aufenthaltsorte. Gerade das Verlassene, Übriggebliebene und Vergessene, das Beiläufige, stellt er in den Mittelpunkt seiner künstlerischen Recherche. Aus ausrangierten Stühlen und Tischen, aus weggeworfenen Brettern und Kabeln geschaffen, bewegen sich Oschwalds Arbeiten zwischen winzigen, leicht zu übersehenden Objekten und irritierenden Rauminstallationen. Vermeintlichen Abfallprodukten haucht der Künstler neues Leben ein. In der Ausstellung „Zeitsprung II“ setzt sich Jürgen Oschwald mit dem Werk, sowie dem Nachlass des Malers Hans Schroedter (1872 – 1957) auseinander. Der äußerst spontan arbeitende Künstler hat soeben mit seiner Arbeit in Hüfingen begonnen. Von fortwährend neuen Einflüssen gespeist, wachsen Oschwalds ortspezifische Installationen häufig bis unmittelbar zum Eröffnungstermin weiter.

Rudolf Gleichauf: Gegenüber

18.10.2009 – 17.01.2010 Die letzte Ausstellung des Jahres 2009 widmet das Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen einem Künstler, dessen Werk einen wichtigen Teil des Museumsbestandes ausmacht: Rudolf Gleichauf. 1826 in Hüfingen geboren, erhielt Rudolf Gleichauf von Luzian Reich dem Älteren und dessen Söhnen Franz Xaver und Lucian dem Jüngeren seinen ersten Zeichenunterricht. Neben der Hüfinger Zeichenschule beeinflusste die umfangreiche graphische Sammlung, der er im Haus von Johann Nepomuk Schelble begegnete, seine frühe künstlerische Entwicklung.Erste Illustrationen zu Werken von Hebel fanden die Aufmerksamkeit des an der Münchner Malakademie lehrenden Professors Julius Schnorr von Carolsfeld, dessen Schüler er im Jahre 1843 wurde. Zwischen Aufenthalten in München, Dresden, Frankfurt, wo er am Städelschen Institut studierte, und Karlsruhe, wo er schließlich seinen dauerhaften Lebens- und Arbeitsmittelpunkt fand und mit Arbeiten wie dem Fliesengemälde der Göttin Hygieia am Vierordtbad, oder dem Kinderfries in der Baden- Badener Trinkhalle bekannt wurde, kehrte Rudolf Gleichauf immer wieder auf die Baar zurück. Unter dem Titel „Gegenüber“ zeigt das Stadtmuseum Hüfingen in seiner Ausstellung, die am Freitag, dem 16.10.2009 um 19 Uhr eröffnet werden wird, neben den beiden bedeutenden, zunächst gegensätzlich erscheinenden Werkgruppen, den Badischen Trachten- Zeichnungen und der Historienmalerei, die er zeitlebens mit Leidenschaft und großer Anerkennung verfolgte, auch sehr persönliche, teils noch weitgehend unbekannte Portraits als ein besonderes Highlight in Gleichaufs künstlerischem Schaffen. Vernissage: Freitag, 16.10.2009, 19 Uhr Einführung: Ariane Faller Budasz, Kuratorin

Emil Wachter: Momentlandschaften

03.07. – 06.09.2009 Werke des renommierten und mit zahlreichen Preisen, beispielsweise dem Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg, ausgezeichneten Karlsruher Künstlers Professor Emil Wachter sind derzeit zu Gast im Stadtmuseum Hüfingen. Die Ausstellung mit dem Titel „Momentlandschaften“, die am kommenden Freitag, dem 03. Juli 2009 um 19 Uhr eröffnet werden wird, umfasst eine Auswahl an Aquarellen aus dem Bilderzyklus „Junge Donau und Alb“, den die Kunststiftung Hohenkarpfen im Jahre 2007 als Schenkung des Ehepaares Dr. Helmut und Helga Mattes erhalten hat. Emil Wachter, der im Jahre 1921 in Neuburgweier bei Karlsruhe geboren wurde, widmete sich nach seinem Militär- und Reichsarbeitsdienst zunächst dem Studium der Theologie und der Philosophie in Freiburg. Noch während des Krieges begann er mit der Malerei, und studierte von 1949 – 1954 an der Badischen (heute: Staatlichen) Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe in der Zeichenklasse von Karl Hubbuch, der Bildhauerklasse von Carl Trummer und in der Malklasse von Erich Heckel. Bereits die Unterschiedlichkeit der künstlerischen Haltung und Arbeit seiner Professoren lässt erschließen, welch umfangreiches und vielfältiges, stets jedoch von einer eigenen bildnerischen Handschrift und Formensprache geprägtes Werk Emil Wachter, der von 1958 bis 1963 selbst an der Karlsruher Kunstakademie lehrte, im Laufe seines Lebens geschaffen hat. Die Landschaftsmalerei nimmt in Wachters Arbeit einen besonderen Platz ein. Nicht zuletzt zahlreiche Reisen durch das In- und Ausland, aber auch vermeintlich unspektakuläre Spaziergänge und Wanderungen waren ihm stets wichtige Quellen der Inspiration und Bildfindung. In aquarellierten Zeichnungen und gezeichneten Aquarellen festgehaltene Eindrücke der markanten, charakteristischen Besonderheiten der Landschaft um Donau und Alb, unterstrichen durch den jeweiligen Einsatz von Farbtextur und -nuancierung, zeigt das Hüfinger Stadtmuseum in seiner Ausstellung. Wachters Sujets sind teils karg, knapp, in Farbigkeit und Form auf das Wesentliche reduziert und gleichzeitig voller Dynamik, Gestik und klarer , kontrastierender Farbgewalt. Innerhalb dieser Spannungsfelder, die der Künstler im gesamten Bilderzyklus durch die Einbeziehung des Blattweißes besonders unterstreicht, thematisiert Emil Wachter nicht nur die geographischen und architektonischen Begebenheiten der „Jungen Donau und Alb“, sondern auch die Möglichkeiten und Definitionen des Aquarells. Vernissage: Freitag, 03.07.2009, 19 Uhr Einführung: Dr. Stefan Borchardt, Kunststiftung Hohenkarpfen

Gertrud Buder / Ulrich Zandona: ZeitWeise

26.04. – 20.06.2009 Einen starken formalen und inhaltlichen Kontrast zur vorangegangenen Ausstellung von Gotthard Glitsch setzt das Stadtmuseum Hüfingen mit den beiden Künstlern, die ab dem Freitag, dem 24.04.2009 mit ihren Werken zu Gast sein werden. In einer Doppelausstellung zeigt das Museum installative Zeichnungen aus Gras, angefertigt von der Stuttgarter Künstlerin Gertrud Buder, sowie die geschwärzten, raumdurchlässigen Skulpturen des Bräunlinger Bildhauers Ulrich Zandona. Zandona, der im Jahre 1986 seine künstlerische Tätigkeit aufnahm, hat sich, nach der Auseinandersetzung mit den Materialien Ton und Metall, seit vielen Jahren fast ausschliesslich dem Holz verschrieben. Seine Arbeit beginnt stets mit der Suche nach dem richtigen Material. Unterschiedliche Hölzer mit ihren jeweiligen charakteristischen Eigenschaften in Form und Härte, lenken den schöpferischen Prozess des 1957 in Bräunlingen geborenen Künstlers. Durch die Bearbeitung mit der Kettensäge finden die Arbeiten ihre endgültige Gestalt, die sich im Spannungsfeld zwischen massiver Strenge und organischer Filigranität bewegt. Ein essentielles Thema in Ulrich Zandonas Werk, das er auch in der Ausstellung im Stadtmuseum fokussieren wird, ist die Positionierung seiner geschwärzten Skulpturen im Raum. Das Zentrum der Arbeit Gertrud Buders, die von 1974 bis 1978 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Leo Wollner studiert hat, bilden Gräser. Ihr Interesse gilt dem zeichnerischen und plastischen Potential eines Grashalmes- einer gewachsenen Linie, die als Bausatz der Natur eine Raumzeichnung geradezu herausfordert. Den Anfang machten bereits vor 12 Jahren “Einhalmarbeiten“, die aus dem Interesse an den Eigenschaften und dem Verhalten eines gleichzeitig fragilen und stabilen Grashalmes entstanden sind. Die Gras- Zeichnungen, der 1952 in Memmingen geborenen Künstlerin formen sich im Zusammenspiel mit der Wand und den entstehenden Schatten zu Objekten, die in den Räumen des Hüfinger Stadtmuseums den Besuchern in Form von Alltagsdingen begegnen werden. Der Museumstradition, im Frühjahr eine Ausstellung zu zeigen, die besondere Bezüge zu den bekannten Hüfinger Fronleichnamsblumenteppichen knüpft, bleibt Kuratorin Ariane Budasz, die die beiden Künstler eingeladen hat, auch in diesem Jahr treu. Im Zentrum dieses Aspektes steht nun die Auseinandersetzung zweier sehr unterschiedlicher Künstler mit ihren jeweiligen – flüchtigen und stabilen – Naturmaterialien, umfunktioniert und umdefiniert in künstlerische Arbeiten, die die Räume des Stadtmuseums „ZeitWeise“ verwandeln werden. Vernissage: Freitag, 24.04.2009 um 19 Uhr, Einführung: Ariane Budasz, Kuratorin

Gotthard Glitsch: Lichtspuren – neue Farbdrucke

Als Auftakt des neuen Ausstellungsjahres zeigt das Stadtmuseum für Kunst und Geschichte in Hüfingen Werke von Gotthard Glitsch. Nach intensiver langjähriger Auseinandersetzung mit dem Tiefdruckverfahren der Radierung, während derer der in Heidelberg lebende Künstler sich besonders der Erforschung des Hell- Dunkels widmete, hielt im Jahre 2002 der farbige Hochdruck, den er bis heute verfolgt, Einzug in Glitschs Werk. Unter dem Titel „Lichtspuren – neue Farbdrucke“ zeigt das Stadtmuseum Hüfingen Linolschnitte, sogenannte Reduktionsschnitte, die durch eine kontinuierliche Bearbeitung des Druckstockes systematisch entkernt und entmaterialisiert werden, während gleichzeitig die farbige Nuancenfülle der Druckabzüge, die der Künstler per Hand auf Japanpapier aufbringt, zunimmt und jedes Blatt einen eigenen Farbklang erhält. Thematisch setzt sich Gotthard Glitsch mit der Schichtung und Rhythmisierung von Naturformen und -strukturen auseinander, nach wie vor stark geprägt von der Beschäftigung mit Licht und Schatten. Zeichenhaft, häufig zu schwingenden Chiffren-Girlanden gereiht, unterstützt die Bildsprache des 1937 in Niesky in der Oberlausitz geborenen Künstlers die formale Entschiedenheit und Strenge des Hochdruckverfahrens. Diesen Blättern stellt Gotthard Glitsch, der an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei HAP Grieshaber, Emil Wachter, Otto Laible und Walter Herzger studierte, Metallhochdrucke gegenüber, die das Prinzip der Radierung umkehren indem helle Lineaturen auf farbigem Grund den Ursprung des Ausstellungstitels „Lichtspuren“ offen legen. Gotthard Glitsch, seit 2002 Dozent an der Freien Kunstakademie Mannheim, wird zur Vernissage der Ausstellung am Freitag, dem 13.02.2009 um 19 Uhr eine Einführung in seine Arbeit geben. Ausstellungsdaten: 15.02. -12.04.2009

Die Vorderstadt

In der aktuellen Sonderausstellung „Die Vorderstadt“ rückt das Stadtmuseum Hüfingen noch bis einschließlich 01. Februar 2009 die Entwicklung des ursprünglich vor der Burgstadt Hüfingen gelegenen Dorfes in den Blickpunkt. Hermann Sumser, Vorstandsmitglied im Förderkreis des Stadtmuseums versammelte für dieses ambitionierte Projekt Fotografien, Gebrauchsgegenstände, Gemälde, Skulpturen, Gewandungen und vieles mehr, um den spannenden Wandel des vor den damaligen Festungsmauern gelegenen Areals zum heutigen Stadtkern Hüfingens erlebbar zu machen. Die Besucher der Ausstellung können diese Reise in die Vergangenheit unter fünf Schwerpunkten antreten, die bei der Konzeption der Schau eine zentale Rolle spielten: Die weltliche sowie die kirchliche Herrschaft, das Rathaus, die Bürger und die Künstler. Die Geschichte der weltlichen Herrscher Hüfingen, das seine erste urkundliche Erwähnung 1083 fand, ist geprägt von ständigen Veränderungen der Besitzverhältnisse. Bereits seit dem 13. Jahrhundert haben sich die Hüfinger Stadtherren durch königliche Urkunden das Recht über Hals und Haupt zu richten, das Marktrecht, und die Hoheit über die städtischen Zölle bestätigen lassen. Bis zuletzt hofften die Bürger Hüfingens darauf, dass die Fürstenberger, welche die Herrschaft von den Schellenbergern übernommen hatten, vor Ort ihre Residenz errichten, ehe sich diese letztendlich für Donaueschingen entschieden. Das Stadtmuseum selbst beherbergt das Erbe vieler bedeutender Künstler, insbesondere aus dem 19. Jahrhundert, die in Hüfingen lebten und arbeiteten. Parallel ist eine Auswahl deren Werke in der Daueraustellung zu besichtigen, die von Hermann Sumser durch wichtige Elemente der städtischen Charakteristik ergänzt wurde. Mit der Präsentation bietet das Stadtmuseum einen umfassenden Einblick in die Entwicklung der Vorderstadt zum Zentrum des Handels, der Gastronomie und des bürgerlichen Lebens in Hüfingen. Ausstellungsdaten: 19.10.2008 – 01.02.2009

felix schlenker mauch – nachschlag

Eine retrospektive Schau mit Arbeiten von Prof. Felix Schlenker Mauch eröffnet das Stadtmuseum für Kunst und Geschichte in Hüfingen am Freitag, dem 04. Juli 2008 um 19 Uhr. Einer größtmöglichen Einfachheit und Klarheit in allen Dingen widmet der 1920 in Schwenningen geborene Künstler sein Werk. Ob in Form seiner Materialbilder und Assemblagen, in deren Zentrum stets das Objet Trouvé, der gefundene – gerne auch ge- und verlebte – Gegenstand steht, und die mit Schöpfungen der Arte Povera einhergehen, oder in Form schnörkelloser, oft monochromer Bildtafeln deren Wurzeln in der konkreten konstruktivistischen Kunst liegen, und die Vertretern des Hard- Edge-Paintings und des Minimalismus wie Barnett Newman und Ad Reinhardt mehr als unmittelbar auf den Fersen blieben; Schlenker war und ist ein Maler, dessen bildnerischen Konzepten kompromiß- und schonungslose Standpunkte zur Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts zu Grunde liegen. Die in den letzten Jahren häufig gesehenen „Gsiater“, das Spätwerk Felix Schlenkers, nehmen nur einen kleinen Teil der Schau im Stadtmuseum ein. Vielmehr erhalten jene Bilder, die ihn zu einem avantgardistischen Maler seines Jahrhunderts gemacht haben, den ihnen gebührenden Raum. Einer dieser Schwerpunkte, Schlenkers Umgang mit dem Monochrom, dem vieldiskutierten „schwarzen Quadrat“, seine Hinwendung zu Schwarz, Weiß und Grau, findet im Hüfinger Stadtmuseum besondere Beleuchtung. Diese, gemeinhin als „Nichtfarben“ bezeichneten Töne überführt Felix Schlenker in Felder purer Malerei- durch Farbigkeit und Materialität, durch Lichtbrechungen von Mattigkeit und Glanz. In seinem umfangreichen Werk zeigt Prof. Felix Schlenker Mauch, der nicht zuletzt durch die Gründung seiner „Kleinen Galerie“ in Schwenningen, in der bedeutendste Künstler der 60er Jahre, wie Gotthard Graubner und Georg Karl Pfahler, zu Gast waren, einen großen Beitrag zur Kulturlandschaft der Region beigetragen hat, vielfältige Möglichkeiten der Annährung und Auseinandersetzung mit dem Wesen eines Bildes. Obwohl sein Schaffen weitläufig Anerkennung fand und findet, so war er beispielsweise 1991 Ehrengast der Villa Massimo in Rom, blieb der Künstler stets eng mit der Region verbunden. Für das Stadtmuseum Hüfingen ist es eine besondere Freude, Prof. Felix Schlenker Mauch anlässlich seines 88. Geburtstages mit der Ausstellung „Nachschlag“ ehren zu dürfen. Ausstellungsdaten: 06.07. – 07.09. 2008 Vernissage am 04. 07. 2008 um 19 Uhr Prof. Felix Schlenker spricht über sein Leben und Werk.

elfi schmidt – blütenblätter fruchtflügler

Ganz im Zeichen des lange erhofften Frühlings erwarten „Blütenblätter“ und „Fruchtflügler“ der Künstlerin elfi schmidt die Besucher der aktuellen Ausstellung des Stadtmuseums Hüfingen, die am Samstag, dem 26.04.2008, um 18 Uhr eröffnet werden wird. Die 1944 in Schwenningen geborene Künstlerin studierte zunächst Malerei und Grafik an der Fachhochschule Hannover und im Anschluss Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, zuletzt als Meisterschülerin von Prof. Peter Voigt. Wiederholte Arbeitsaufenthalte in Ägypten, Gambia und im Senegal nahmen Einfluss auf die Arbeit von elfi schmidt, die seit 1976 in zahlreichen Ausstellungen vertreten ist und darüber hinaus als aktives Mitglied des Kunstvereines Villingen- Schwenningen, sowie durch ihre langjährige Unterrichtstätigkeit die regionale Kulturlandschaft entscheidend prägt. In schmidts, sich oft installativ auf den Raum beziehenden Objekten findet man die Natur in überdimensionierter, in das eigene bildnerische Vokabular der Künstlerin überführter Form wieder. Nicht zuletzt durch Materialien wie Papier und Pappmaché, die durch lasierende Schichten aus Leim und Pigment ihre Farbigkeit erhalten, thematisiert elfi schmidt in ihrer Arbeit sowohl unbeschwerte Leichtigkeit aber auch allgegenwärtige Vergänglichkeit und scheinbar selbstverständliche Prozesse von Entwicklung und Wandel. In das Werk der Künstlerin, die im Stadtmuseum Hüfingen auch einige besonders aktuelle Arbeiten zeigt, wird Ute Schulze M.A. einführen.Musikalisch aufgegriffen wird die Ausstellung von Uli Johannes Kieckbusch. Ausstellungsdaten: 27.04. – 22.06.2008 sonntags 14 – 17 Uhr und nach Vereinbarung Vernissage am 26.04.2008 um 18 Uhr

ZEITSPRUNG

Zeitgenössische Künstler thematisieren Werke aus der Sammlung des Museums. 10.02. – 13.04.2008 im Stadtmuseum Hüfingen Eine Mischung aus zeitgenössischer Kunst und Malereien, Graphiken und Fotografien aus dem museumseigenen Bestand, der vorwiegend das 19. Jahrhundert umfasst, bildet den Auftakt des neues Ausstellungsjahres im Stadtmuseum Hüfingen. Gleich fünf zeitgenössische Künstler thematisieren unter dem Titel „Zeitsprung“ mit ihren Arbeiten und Interventionen bekannte, aber auch bisher nicht gezeigte Werke aus der Sammlung des Stadtmuseums. Die 1951 in Hüfingen geborene und in Freiburg lebende Künstlerin Eva Rosenstiel setzt sich in der Ausstellung mit dem Werk ihres direkten Vorfahrens Johann Nepomuk Heinemann (1817 – 1902) auseinander. Die beiden Künstler verbindet die Beschäftigung mit Realismus und Ornament sowie der Umgang mit Fotographie und Malerei. Die von Heinemann, der als einer der Pioniere der damals neuen Medien Fotographie und Lithographie gilt, strikt getrennten Bereiche Fotographie und Malerei finden in Eva Rosenstiels experimentellen Bildergebnissen eine direkte Vernetzung. Der Künstlerin dienen, im Gegensatz zu Heinemanns inszenierten Fotografien, „geknipste“, gerne sogar „verunglückte“ fotografische Ergebnisse als Grundlage der weiteren malerischen und technischen Bearbeitung.Eva Rosenstiel absolvierte ihr Kunststudium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, Außenstelle Freiburg, bei Prof. Peter Dreher. Der Rottweiler Bildhauer Jürgen Knubben widmet sich sakralen Grafiken von Josef Heinemann (1825 – 1901).Knubbens Stahlplastiken empfinden Gesehenes nach, man entdeckt in ihnen z.B. Häuser, Boote oder Heuwagenräder, die zumeist auf ihre ursprüngliche Grundform vereinfacht und teilweise weiter verfremdet werden. Das Spiel mit Realität und neu geschaffener künstlerischer Wirklichkeit, mit Entfunktionalisierung und bewussten Assoziationen, ist der Verbindungspunkt von Jürgen Knubbens Arbeit.Der Künstler wurde 1955 in Rottweil geboren und ist bereits seit 1973 als Bildhauer tätig. Mitunter als Leiter des Forum Kunst Rottweil engagiert sich Jürgen Knubben als Vermittler zeitgenössischer Kunst in der Region. Der Hüfinger Zeichner Joachim Palmtag ist ebenso ein kritischer Beobachter in der Natur und im Menschsein wie Lucian Reich d. J. (1817 – 1900). Das alltägliche Leben der beiden Künstler liegt weit über ein Jahrhundert auseinander, doch beweist Joachim Palmtag in seinen reflektierten, an Farbe oft zurückhaltenden Arbeiten, dass die grundsätzliche Auseinandersetzung mit der eigenen Umgebung, der Natur und deren Geschöpfe immer aktuell bleiben wird. Weder bei Reich, noch bei Palmtag verweilt der Betrachter in reiner Bildästhetik, sondern wird stets – gerne auch mit einen Augenzwinkern – zu einem tiefgründigen Inhalt geleitet. Mit Joachim Palmtag ist der Vorsitzende des Hüfinger Kunstkreises in der Ausstellung vertreten. Hans Schroedter (1872 – 1957), dessen Werk einen wesentlichen Bestandteil der Sammlung des Museums ausmacht, steht der 1979 in Posen (Polen) geborene, und nun in Furtwangen heimische Künstler Mateusz Budasz zur Seite. Mateusz Budasz setzt sich in seinen, oft installativen Arbeiten mit der Linie und dem Wesen der Zeichnung auseinander. Einzelbilder fungieren für Budasz als Bausteine, aus denen er immer wieder neue Arbeiten zusammensetzt, in die er auf diese Weise aus gegebenem Anlaß auch Bilder Hans Schroedters vielfältig integriert. Das Studium bei Prof. Leni Hoffmann an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe schloss Mateusz Budasz im Jahr 2006 ab. Die 1978 geborene Furtwanger Künstlerin Ariane Faller betreut seit November 2006 das Stadtmuseum Hüfingen als Kuratorin. Im Rahmen von „Zeitsprung“ wechselt sie ausnahmsweise auch im Stadtmuseum auf die Seite der Ausstellenden und beschäftigt sich mit einer, aus dem Nachlaß Karl von Schneiders stammenden Serie von Grafiken, deren Urheberschaft bislang nicht bekannt ist. In ihrer künstlerischen Arbeit thematisiert Ariane Faller Farbe als stets an physikalische Eigenschaften gekoppeltes Material. Ihre Bilder geben keine illusionistische Wirklichkeit wieder, sie sind vielmehr Teil unserer realen Welt, farbige Körper im Raum. Ariane Faller studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Günter Umberg, Prof. Ernst Caramelle und bei der letztjährigen Trägerin des Hans-Thoma-Preises Prof. Silvia Bächli. Die einführenden Worte zur Ausstellung, die am Freitag, den 08.02.2008 um 19 Uhr eröffnet wird, spricht die Kunsthistorikerin Christine Moskopf. Zeitsprung – zeitgenössische Künstler thematisieren Werke aus der Sammlung des Museums 10.02. – 13.04.2008

SANDRA EADES – IN SITU

In Situ – an Ort und Stelle, so lautet der Titel der Ausstellung, die am Freitag, den 26.10.2007, um 19 Uhr im Stadtmuseum Hüfingen eröffnet wird. Die 1949 in Chelmsford, England, geborene Künstlerin Sandra Eades zeigt ihre „Configurations/Photo- paintings“ – Bilder, die sich aus Fotografien, intensiven monochromen Farbfeldern und filigranen zeichnerischen Elementen zusammensetzen. Sandra Eades, die ihr Kunststudium in Colchester, London und zuletzt in Düsseldorf bei Prof. Rupprecht Geiger absolviert hat, setzt sich in ihrer Arbeit mit der Geschichte, den visuellen Eigenheiten und der charakteristischen Atmosphäre unterschiedlichster Orte auseinander und überführt diese in immer neue künstlerische Zusammenhänge. Wechselnde, ungewohnte Perspektiven und Raumeindrücke aber auch sich wiederholende Motive, die eine konsequente Beschäftigung mit klaren Kompositionsprinzipien ebenso wiederspiegeln wie das Vergehen der Zeit, prägen die Fotografien – eine intensive, räumliche Farbwahrnehmung erzeugt Sandra Eades durch die, in altmeisterlicher Lasurtechnik hergestellten Malereien. Ihre Zeichnungen sind vereinfachte Stellvertreter für den jeweiligen Ort; bringen ihn „auf den Punkt“. Sandra Eades’ Werk wurde bereits mehrfach mit bedeutenden Preisen, wie beispielsweise dem GEDOK Bundeskunstpreis, und Stipendien, unter anderem dem Stipendium der Stiftung Kulturfonds Berlin und dem Reisestipendium der Bundesrepublik, ausgezeichnet und war bereits in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen. Im Stadtmuseum Hüfingen werden Arbeiten aus vier Werkreihen der, in Ihringen am Kaiserstuhl lebenden, Künstlerin, ihrer Auseinandersetzung mit vier Orten, zu sehen sein. Sandra Eades entführt die Ausstellungsbesucher auf eine künstlerische Reise an die Seine aber auch in die Tiefen des Schwarzwaldes, auf die Suche nach der sagenumwobenen, von der Ostsee verschlungenen Stadt Vineta, bis nach Hüfingen, welches das Zentrum ihrer aktuellsten Bilder darstellt. Sandra Eades – In Situ 28.10. – 16.12. 2007

„weiterleben 1945“

Das Stadtmuseum Hüfingen eröffnet am 16.07.2007 eine Ausstellung, die sich, ebenso wie das diesjährige Sommertheater, mit der Zeit unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg beschäftigt. Diese, vom Förderkreis des Museums, der Stadtverwaltung und Mitgliedern der Theatergruppe konzipierte, Ausstellung wird bis einschließlich Sonntag, den19.08.2007, zu sehen sein. Neben den üblichen sonntäglichen Besichtigungszeiten, zwischen 14 und 17 Uhr, wird das Stadtmuseum zwei Stunden vor Beginn der jeweiligen Theateraufführungen, also ab 18 Uhr, seine Pforten für interessierte Besucher öffnen. Gezeigt werden Fotos, Gemälde und Grafiken des historischen Hüfingens, Schriftstücke und Dokumente aber auch Alltagsutensilien, und andere Zeitzeugnisse dieser Jahre. Besucher der Theateraufführung haben die Möglichkeit ein Kombi-Ticket zu erwerben, welches ihnen den Eintritt ins Museum für nur einen Euro ermöglicht. Ebenso wie die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Stadt Hüfingen und deren Bewohnern ist dem Stadtmuseum Hüfingen immer auch die Präsentation von historischer und zeitgenössischer Kunst ein ganz besonderes Anliegen. Die Sammlung des Museums umfasst unter anderem zahlreiche Werke des Hüfinger Künstlerkreises aus dem 19. Jahrhundert, aber auch des 1957 verstorbenen Hans Thoma-Schülers Hans Schroedter, dessen „Menschenbilder“ erst kürzlich gezeigt worden sind. Zuletzt beherbergten die Räume des Ausstellungshauses Arbeiten des in Donaueschingen geborenen Künstlers Jürgen Ade, der seine, aus Malerei und Objekten bestehende Installation, der Tradition der Hüfinger Blumenteppiche widmete. Auch außerhalb der eigenen Ausstellungsräume ist der Förderkreis des Stadtmuseums in Sachen Stadtgeschichte engagiert. So erfreut sich die, von Eva von Lintig und Hermann Sumser initiierte, Vortragsreihe „Hüfinger erzählen von Hüfingen“ außerordentlicher Beliebtheit. „weiterleben 1945“ 19.07. – 19.08.2007

Jürgen Ade – Procedere

Unter dem Titel „procedere“ beschäftigt sich der in Kenzingen lebende und in Kenzingen und Freiburg arbeitende Künstler, der sein Studium an der Freien Hochschule für Grafikdesign und Bildende Kunst Freiburg absolvierte, im Besonderem mit der Tradition der berühmten Hüfinger Blumenteppiche. Eine „Blumenspur“ führt den Besucher schrittweise von Raum zu Raum durch die einzelnen Ausstellungsstationen, die frei assoziativ erlebbar sind und dennoch den traditionellen Charakter des Fronleichnamsfestes für religiös orientierte Besucher durchscheinen lassen. Jürgen Ade verwandelt die gesamte Etage in einen zusammenhängenden Rundgang. In Auseinandersetzung mit den Bedingungen der musealen Räumlichkeiten und dem Hintergrund des Frühlingsfestes zu Ehren des Leibes Christi schafft Jürgen Ade Installationen, die sowohl seine malerischen als auch objekthaften Arbeiten vereinen. Jürgen Ades Malerei mutet zumeist abstrakt an. Erst bei näherer Betrachtung entdeckt man immer wieder figurative Elemente. Umgekehrt verarbeitet Ade Fundstücke, wie zum Beispiel alte Möbel, Fahrradfelgen oder Äste, die er durch den Einsatz von farbigen Industrielacken abstrahiert und in seine künstlerische Arbeit überführt. Die durch das neue Kolorit ihrem früheren Zusammenhang entrückten Gegenstände nähern sich Jürgen Ades Malerei an und treffen sich mit dieser an einem nicht mehr eindeutig zu definierendem Punkt zwischen Realismus und Abstraktion. Jürgen Ade – Procedere 06.05. – 01.07.2007

Hans Schroedter – Menschenbilder

Unter dem Titel „Menschenbilder“ wird im Stadtmuseum Hüfingen am Freitag, den 23.02.2007 eine Ausstellung mit Arbeiten des Malers und Zeichners Hans Schroedter eröffnet, die sich einer bedeutenden Facette dessen Werkes widmet: Schroedter Bildnissen – Menschenbildern. Ein besonderer Anlass für diese Ausstellung ist das 50te Todesjahr des Künstlers, der 1872 in Karlsruhe geboren wurde und später dort unter anderem bei Hans Thoma studierte. Während es viele seiner Zeitgenossen in die Städte zog, verbrachte Schroedter die letzten 40 Jahre seines Lebens in Hüfingen auf der Baar. Schroedter schloss sich keiner Künstlergruppe an, sondern wählte die Einsamkeit und suchte die Auseinandersetzung mit der ländlichen Gegend und ihrer Kultur. Damit grenzte er sich deutlich von den modernen Strömungen seiner Zeit ab, dem Expressionismus, Kubismus, Konstruktivismus und der neuen Sachlichkeit. Dennoch spiegeln sich in seinem Werk spürbar überregionale Bezüge wider. Mit dem Hans-Thoma-Preis, dem Staatspreis des Landes Baden-Württemberg, der Schroedter 1952 verliehen wurde, wird die Wertschätzung seiner künstlerischen Leistungen deutlich, die er besonders in konservativen Kreisen fand. Unter den jüngeren Preisträgern finden sich dann auch Namen wie Otto Dix und Anselm Kiefer. Hans Schroedters Malerei war, ebenso wie sein grafisches Werk, stets durch ein Interesse an Einfachheit und Ungeschöntheit geprägt. Seine lebendige, teils gestische, malerische Umsetzung mit sichtbarer Pinselführung, eine für Thoma-Schüler typische spätimpressionistische Tendenz, ließ lebensnahe Darstellungen von Menschen in ihrer typischen Umgebung entstehen. In der Zeichnung lässt sich seine sensible Vermittlung zwischen einer authentischen Wiedergabe des einzelnen Menschen, dem Zeichenstift und dem Blatt Papier, auf dem sich das Portrait subtil auf dem Untergrund aufbaut, nachvollziehen. Schroedters Menschenbilder sind nicht nur Dokumentationen seiner Zeit und Beobachtungen des Alltagslebens, vielmehr sind es auf Bildträger gebannte Persönlichkeiten, die das Stadtmuseum Hüfingen seinen Besuchern als Gegenüber präsentiert. Hans Schroedter – Menschenbilder 25.02. – 08.04.2007

Paul Revellio – “Malerei”

Der Maler, Lithograph und Maskenbauer Paul Revellio ist ein Meisterschüler des ebenso umstrittenen, wie anerkannten Malerprofessors Georg Baselitz. Nach Abschluss seines Hochschulstudiums in Berlin schloss sich Revellio der Künstlergruppe “Gras fressen” an und gründete in Villingen eine eigene Lithographiewerkstatt. Seitdem konnte er sich durch Preise, Stipendien und zahlreiche Ausstellungen einen Namen als eigenständiger und origineller Bildkünstler zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit machen, dem es wie nur wenigen gelingt, Menschen zwischen fasnachtesker Überzeichnung und an den Kubismus angelehnter Verfremdung farbenfroh und mit liebevoller Ironie darzustellen. Revellio ist ein moderner Künstler mit regionalem Bezug, der mühelos eine Brücke zwischen traditioneller Volkskunst und Strömungen der Moderne schlägt: Ein moderner Traditionalist. Paul Revellio: “Malerei” Ölbilder, Aquarelle und Lithographien 22. Oktober 2006 – 28. Januar 2007 Sonntags von 14 – 17 Uhr mehr..
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