Unter bemerkenswert großem Publikumsinteresse eröffnete am vergangenen Freitag im Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen die Frühlingsausstellung mit Arbeiten der beiden in Rottweil lebenden Künstler Tom Grimm und Konstantin Viktor Müller. Eine große Zahl an Besuchern von nah und fern feierte zu den Klängen von DJ Rob Hak bis in den späten Abend hinein den gelungenen Auftakt der Ausstellung, die noch bis zum 18.08. im Hüfinger Stadtmuseum zu sehen sein wird.
Nach der gewohnt humorvollen Begrüßung durch den Förderkreisvorsitzenden Joachim Seidel, der augenzwinkernd den ungewöhnlichen Titel „Hausfriedensbruch“ hervorhob, erläuterte Ariane Faller Konzept und Werk der beiden Künstler, die sich seit vielen Jahren kennen und gut befreundet sind. „Müller und Grimm“, so die Kuratorin, „trennt ein Altersunterschied von 18 Jahren. Aber im Grunde ist das glatt gelogen, denn diese Jahre trennen sie nicht. Wenn die Chemie zwischen Menschen, und ganz besonders zwischen Künstlern, stimmt, entsteht daraus ein tragfähiges Gefüge, dem keine Zahl gerecht wird und dessen Fundament kein Alter untergraben kann. Im Gegenteil. Dann nämlich werden unterschiedliche Prägungen und Sichtweisen, weil der eine noch die 80er bewusst erlebt hat, der andere aber schon in die Hip-Hop-Kultur hineingeboren wurde, zur spannenden gegenseitigen Bereicherung.“
Die künstlerische Nähe und die gemeinsamen Anliegen macht auch die Platzierung der Arbeiten, die keineswegs strikt nach Künstler getrennt präsentiert werden, deutlich. Tom Grimms plastische Objekte und Konstantin Viktor Müllers Malerei gehen teils eng auf Tuchfühlung, hängen teils aber auch singulär, fast ikonenhaft und loten dadurch die räumlichen Gegebenheiten ebenso aus, wie Tradition und Nimbus einer musealen Ausstellung.
„Betreten wir diese Räume, betreten wir nicht nur eine Ausstellung, wir betreten zwei Denkräume die sich berühren, Schnittmengen bilden aber auch kontrastieren“, so Ariane Faller. „Billigstes Wegwerfmaterial finden wir neben wertigem Künstlermaterial vor, angefressene, eselsohrige Wellkartons neben akkurat aufgespannten Leinwänden, edle, goldene Rahmen neben improvisiert zusammengezimmerten Holzleisten, die den gleichen Zweck erfüllen. Mal so, mal so. Alles wird verwendet, alles für die Kunst. Doch nicht Beliebigkeit ist das, es ist liebevoller Widersinn, der sich fortsetzt in Bildmotiven und -inhalten.
Eine widersinnige Wunderkammer als Entgegnung auf unsere widersinnige Welt.“ Anlässlich des Internationalen Museumstages, am kommenden Sonntag, dem 19.05., ist die Grimmsche und Müllersche Wunderkammer von 11 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Ab 14:30 Uhr wird Konstantin Viktor Müller einen Graffitiworkshop für Kinder und Jugendliche leiten.
Zur Vorstellung des Ausstellungskataloges am Freitag, dem 05.07., um 19 Uhr wird Tom Grimm nicht nur sein bildnerisches, sondern auch sein kulinarisches Talent unter Beweis stellen und für die Besucherinnen und Besucher Gemüsesuppe kochen.