Gelungener Neustart

Gelungener Neustart der Internationalen Keramikwochen Hüfingen

Unter großem Zuspruch wurden die 30. Internationalen Keramikwochen Hüfingen am
Samstag, dem 10.09.2022 eröffnet. Bereits während der Preview der Ausstellungen von
Lea Georg aus Zürich und Elisa Stützle-Siegsmund aus Müllheim öffnete das Team des
Stadtmuseums für Kunst und Geschichte die Museumstüren für bemerkenswerte
Besucherströme.
Anlässlich der Vernissage am Samstagabend im Foyer der Festhalle durfte Bürgermeister
Michael Kollmeier rund 70 Besucher willkommen heißen. Musikalisch umrahmt wurde die
Veranstaltung von Jan Friese, der mit seiner ausdrucksstarken Stimme und seiner Gitarre
das Publikum begeisterte.
In ihrer Einführungsrede erläuterte Kuratorin Ariane Faller-Budasz, die im vergangenen
März gemeinsam mit Sarah Höfler vom Amt für Kultur und Tourismus und dem Keramiker
Markus Klausmann die Leitung der Internationalen Keramikwochen übernahm, den
angestrebten Dialog von Tradition und Neustrukturierung der Veranstaltungen sowie das
Schaffen der Künstlerinnen Lea Georg und Elisa Stützle-Siegsmund.
Als „Ausgangspunkt der Werkkonzepte von Elisa Stützle-Siegsmund und essentielle
Schnittmenge mit der Arbeit von Lea Georg“ bezeichnete Faller-Budasz die Gefäßform.
So begegnen Stützle Siegsmunds großformatige Gefäßformen, ausladenden, malerischkoloristischen
Schalen, korrespondieren mit kleinen und kleinsten mono- und
duochromen Serien und kontrastieren mit kuppelförmigen, architektonisch inspirierten
„Behausungen“, wohingegen Lea Georg „das entstandene Wesenhafte ihrer neuen
Werkgruppen, das sich klaren Zuordnungen und eindeutigen Interpretationen entzieht
und sich zwischen Figuration und Abstraktion bewegt, in dieser Ausstellung erstmals mit
ihren früheren Gefäß-Objekten konfrontiert.
Den Höhepunkt des Abends bildete die erstmalige Verleihung des Preises der
Internationalen Keramikwochen Hüfingen. Bürgermeister Michael Kollmeier zeichnete
das Werk von Annett Ulrike Meier mit dem 800 € dotierten Preis aus. Die zur
Wettbewerbsausstellung „Glanzstücke – The Best of the Year 2022“ eingereichte Arbeit
fand in der zweistündigen Besprechung der Jury, bestehend aus der Freiburger
Kunsthistorikerin und Keramikexpertin Dr. Maria Schüly, Bürgermeister Michael Kollmeier
und Kuratorin Ariane Faller-Budasz einstimmige Begeisterung.
„Das prämierte Werk interpretiert die historische Schnurtechnik neu“, begründete die
Jury ihre Entscheidung. „Annett Ulrike Meier hat von Hand eine Form aufgebaut, die
unterschiedliche Positionen einnehmen kann. Mit ihrer Arbeit bewegt sich die Künstlerin
innovativ an der Schnittstelle zwischen Gefäß und Plastik. Durch die Farbgebung wird
die plastische Wirkung des Objektes hervorgehoben.“
Erstmals fand die Wettbewerbsausstellung in der Rathausgalerie statt, die eingereichten
Werke luftig auf einzelnen Sockeln präsentiert und miteinander korrespondierend.
Auch der Publikumspreis – eine liebgewonnene Tradition der Keramikwochen – wurde in
diesem Jahr erneut verliehen. Bürgermeister Kollmeier durfte nach der Auszählung der
Stimmen am Sonntagabend die Freiburger Keramikerin Eva von Ruckteschell
auszeichnen, deren Stand mit ihren charakteristischen, malerisch-plastischen Arbeiten
schon seit vielen Jahren ein besonderes Highlight auf dem Hüfinger Sennhofplatz
darstellt. Ihr Beitrag zur Wettbewerbsausstellung war ein großformatiges, lebendig
gebautes Gefäß, auf dessen Innen- und Außenseiten florale Bemalungen und reliefierte
Ornamente miteinander in Beziehung traten.
Der Töpfermarkt auf dem historischen Platz im Herzen Hüfingens erfreute sich auch in
diesem Jahr wieder großer Beliebtheit. So trotzen die Besucher am Samstag dem ein
oder anderen Regenguss, konnten zwischendurch aber auch bei kurzem Sonnenschein
das ein oder andere Lieblingsstück ergattern. Am Sonntag, dem traditionell besonders
gut besuchten Tag, gab es dann kaum mehr ein Durchkommen.
Doch noch sind die Keramikwochen nicht beendet: die Ausstellungen von Lea Georg
und Elisa Stützle-Siegsmund sind noch bis einschließlich Sonntag, dem 25.09. im
Stadtmuseum Hüfingen zu sehen.

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