Leben
Hans Schroedter (*1872 Karlsruhe – †1957 Hüfingen) wurde in eine Künstlerfamilie hinein geboren. Seine Großeltern Adolf und Alwine Schroedter, beide angesehene Maler, bestärkten den Heranwachsenden in seinem Wunsch, ebenfalls Künstler zu werden. So begann er 1891 sein Studium an der Karlsruher Akademie, an der namhafte Maler wie Professor Robert Poetzelsberger, Ernst Schurth und Carlos Grethe seine Lehrer waren.
In zwei Sommeraufenthalten in der Künstlerkolonie Duhnen bei Cuxhaven sowie in Berlin vertiefte er seine Studien und setzte sich intensiv mit der neuen Stilrichtung des Impressionismus auseinander. 1899 führte ihn eine Studienreise nach Paris, der Reisen nach London und Italien folgten.
Ab Frühjahr 1900 verbrachte er vier Jahre in München, in denen er sich vor allem mit Landschaftsmalerei befasste. Im Jahr 1904 kehrte Schroedter nach Karlsruhe zurück und wurde für zwei Jahre Meisterschüler bei Hans Thoma.
Nach der Heirat mit der Sopranistin Tusnelda von Födransperg im Jahre 1906 verbrachte der Maler die Sommer auf der Baar in Wolterdingen. Die herbe Baarlandschaft und der nahe Schwarzwald fesselten den jungen Künstler, der Wolterdingen im Jahre 1914 schließlich zu seiner Wahlheimat machte.
Den Kriegsdienst leistete er ab 1914 an der Westfront; zuletzt als „Kriegsberichterstatter mit dem Zeichenstift“.
1919 siedelte die Familie Schroedter nach Hausen vor Wald um. Dort baute der Künstler sein Haus mit Atelier, in dem er bis zu seinem Tode 1957 lebte.
Werk
Schroedters Schaffensgebiet umfasste außer der Landschaftsmalerei, das Porträtieren und die Genremalerei, Stillleben und Blumenbilder. Auch als Illustrator von Kinderbüchern und Sakralliteratur machte er sich einen Namen.
Große Projekte wie die Ausgestaltung des Kreuzweges im Dom von St.Blasien (1910), die Ausmalung der evangelischen Christuskirche in Pforzheim-Brötzingen (1911) sowie die Dekoration der Kindersuite des Überseedampfers „Hamburg“ mit Märchenmotiven (1926), machten den Künstler landesweit bekannt.
Seine Wahlheimat, die Baar, hielt er in vielen Bildern festhielt – schier unzählige Kunstwerke schildern Landschaft und Leben und als vollendeter Porträtist verewigte er die Menschen der Baar.
Wirkung
Schroedter pflegte einen akademisch realistischen Malstil, seine Motive der Baar waren heimatverbunden und volksnah, seine Stilleben und Landschaftsbilder zeigen auch Anklänge des Impressionismus. Die Buchillustrationen gestaltete er im Rückgriff auf das 19. Jahrhundert romantisierend oder klassizistisch.
Hans Schroedter feierte seine größten Erfolge bereits zu Lebzeiten. Mit der Gründung der Bundesrepublik verlor sein Werk an Bedeutung. (ändern)
Für sein Lebenswerk wurde er 1952 mit dem Hans-Thoma-Staatspreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Das Stadtmuseum Hüfingen verwaltet seinen Nachlass und hat Schroedter in der Vergangenheit zahlreiche Sonderausstellungen gewidmet.