Leben

Heinemann, Sohn eines Nagelschmieds, absolvierte eine Lehre bei dem Uhrschildmaler Dilger in Neustadt. Da sein Meister früh verstarb erlernte er die Technik der Lithographie bei der Druckerei Keller in Donaueschingen, war aber zunächst lediglich mit Schriftsätzen und Tabellen beschäftigt. Für eigene künstlerische Interessen blieb ihm nur wenig freie Zeit, in der er Portraits seiner Freund und Bekannten zeichnete und auf Stein übertrug.
Auch in München hielt er sich – wie einige andere Mitglieder des Künstlerkreises – zu Studienzwecken auf, wo er bei „Hohe Blätter“ für Franz Seraph Hanfstaengls Dresdner Galerie lithographierte. Ein Angebot, dort zu günstigen Konditionen dauerhaft einzusteigen lehnte er, in der er sich Absicht, sich möglichst bald selbstständig zu machen, ab.

Nach dem frühen Tod seiner Ehefrau Elisabeth im Jahre 1871 wurde die Holzschnitzerei zu Heinemanns. Leidenschaft. Uhrschilder, Stuhllehnen und andere kunsthandwerkliche Kostbarkeiten entstanden in seiner Werkstatt. Sein reiches und ausgefülltes Künstlerleben fand am 22. Februar 1802 in Hüfingen ein Ende.
Werk
Ein eigenständiges künstlerisches Werk hinterließ Heinemann, abgesehen von eigenen Studien, nicht. Jedoch zeichnete und kopierte er mit großem Geschick zahlreiche Vorlagen. Seine Bedeutung erschließt sich insbesondere in der kongenialen Zusammenarbeit mit Lucian Reich d. J., für dessen Veröffentlichungen er zahlreiche Zeichnungen lithographierte. Auch für seinen jüngeren Bruder Josef Heinemann und Rudolf Gleichauf fertigte Heinemann Lithographien. Darüber hinaus entstanden in seinem Fotostudio zahlreiche Familienportraits sowie Bildnisse der Mitglieder des Hüfinger Künstlerkreises.
Wirkung
Durch seine Zusammenarbeit mit Lucian Reich d. J. sind auch heute noch zahlreiche Lithographien Heinemanns, überwiegend reproduziert in Büchern wie dem „Hieronymus“ und „Die Insel Mainau und der badische Bodensee“, verbreitet.