Rudolf Gleichauf

Leben

Rudolf Gleichauf (*Hüfingen , 29. Juli 1826; †Karlsruhe,  15. Oktober 1896) war Historien- und Trachtenmaler.
Auch Gleichauf besuchte die ländliche Zeichenschule Luzian Reichs d. Ä.. Nachdem Reich einige Illustrationen seines damals erst zehnjährigen Schülers an den Maler und Akademieprofessor Julius Schnorr von Carolsfeld geschickt hatte, und dieser Gleichaufs Talent bestätigte, erhielt dieser ein Stipendium des Fürsten Karl Egon III. zu Fürstenberg, um im Jahre 1843, im Alter von siebzehn Jahren, an der Münchner Akademie bei Schnorr von Carolsfeld ein Studium aufnehmen zu können.
1846 folgte Gleichauf seinem Lehrer nach Dresden. Zahlreiche Kopien von Gemälden Alter Meister der Dresdner Gemäldegalerie fertigte er, unter anderem im Auftrag des Hauses Fürstenberg, an, aber auch eigene Zeichnungen zu Werken von Goethe. 1849 setzte Rudolf Gleichauf seine Wanderjahre fort – jedoch nicht ohne hin und wieder eine Zwischenstation in Hüfingen einzulegen  – und begann ein Studium am Städelschen Institut in Frankfurt bei Jakob Becker und Eduard von Steinle.
1852 erhielt er von Baudirektor Heinrich Hübsch den Ruf nach Karlsruhe, um dessen neu gebautes Theater zu gestalten. Dies tat er mit großem Erfolg und erhielt nach und nach immer weitere Aufträge für Wandgemälde in neuen Bauten Hübschs. Diese Arbeit führte er auch unter Hübschs Nachfolger Josef Durm fort.
Neben Arbeiten wie beispielsweise in der städtischen Festhalle, den Deckenbildern im Palais Prinz Max, dem Gemälde der griechischen Göttin Hygieia am Giebel über dem Portikus des Vierortbades und zahlreichen weiteren Werken, von denen etliche mit ihren Gebäuden im zweiten Weltkrieg untergingen, schuf Gleichauf in Zusammenarbeit mit Moritz von Schwind unter anderem die Lünettenbilder in den neu angelegten Gebäudeteilen der Karlsruher Kunsthalle. Auch ein weiteres zentrales Werk Gleichaufs, der Kinderfries in der Baden- Badener Trinkhalle, entstand auf Empfehlung Moritz von Schwinds hin.
Die Deckentondi in der Alten Aula der Universität Heidelberg schuf Gleichauf in den Jahren 1885/86. Erhalten geblieben ist auch ein Altarbild von Rudolf Gleichauf in der katholischen Kirche in Kronau. Auch die Kirche Heilig Kreuz in Bietigheim wurde mit einem Altarbild von Gleichauf geschmückt, ebenso die Apsis der Friedhofskapelle auf dem Karlsruher Hauptfriedhof, deren Gemälde den auferstandene Christus am Grabe zeigt.
In den Jahren zwischen 1862 und 1869 entstanden im Auftrag des Großherzoglich Badischen Handelsministeriums einen 39 Aquarelle umfassenden Zyklus Badischer Trachten, der bereits wenige Jahrzehnte später als eine der „wertvollsten Trachtenbilder-Sammlungen“ bezeichnet wurde. Die Original-Aquarelle befinden sich im Besitz des Badischen Landesmuseums Karlsruhe. Ursprünglich als „umfängliches badisches Trachtenwerk“ geplant, wurden jedoch nur zehn der Blätter offiziell lithographiert und veröffentlicht.

Werk

Gleichauf nahm den selben Bildungsweg wie seine Brüder im Geiste aus Hüfingen. Auch sein Werk ist klassizistisch, aber auch Einflüsse der Romantik sind erkennbar. Er studierte bei Julius Schnorr von Carolsfeld an der Münchner Akademie und war für den Baumeister Heinrich Hübsch in Baden-Baden, Karlsruhe und Heidelberg tätig. Historienbilder, Allegorien und religiöse Themen führte er ebenso akademisch wie meisterlich aus.  Aber auch zahlreiche Aquarelle und Kostümentwürfe sind von ihm erhalten. Sie waren für ein badisches Trachtenwerk gedacht, dass aber nicht mehr vollendet werden konnte.

Wirkung

Gleichaufs Fresken und Altarbilder sind teilweise erhalten geblieben und/oder wurden restauriert. Die Vorstudien zu seinem geplanten Trachtenwerk befinden sich  in der badischen Landessammlung in Karlsruhe.
Rudolf Gleichauf wurde mit dem Orden vom Zähringer Löwen sowie dem Weimarer Falkenorden ausgezeichnet.
Im Museum für Kunst und Geschichte Hüfingen war von Oktober 2009 bis Januar 2010 unter dem Titel „Gegenüber“ eine umfassende Ausstellung mit Werken Rudolf Gleichaufs zu sehen.